Mit Helm, Licht und Rücksicht: Pedelec-Sicherheit geht alle an

Pedelecs, die praktischen Fahrräder mit elektrischem Zusatzantrieb, erfreuen sich rasant wachsender Beliebtheit. Rund zwei Millionen dieser flotten Zweiräder werden jährlich in Deutschland verkauft – Tendenz steigend. Doch mit der zunehmenden Zahl an E-Bikes im Straßenverkehr steigt auch die Zahl der Unfälle. Umso wichtiger ist es, dass Pedelecfahrer wie auch andere Verkehrsteilnehmer ihren Beitrag zur Sicherheit leisten. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt Tipps für mehr Sicherheit und ein faires Miteinander auf unseren Straßen.

Technik-Check vor dem Start

Bevor es losgeht, ist ein kurzer Technik-Check Pflicht. Luftdruck, Bremsen, Lichtanlage und der Akku-Kontakt sollten regelmäßig geprüft werden – egal ob beim klassischen Pedelec mit 25 km/h oder beim schnelleren S-Pedelec (bis 45 km/h). Nur ein technisch einwandfreies Fahrrad ist ein sicheres Fahrrad.

Sichtbar und geschützt unterwegs

Ein Helm kann Leben retten – und sollte daher selbstverständlich sein. Wichtig: CE-Prüfzeichen, helle Farben und eine korrekte Passform. Für Fahrer von S-Pedelecs besteht sogar Helmpflicht. Ebenso unerlässlich ist gute Sichtbarkeit: Leuchtende Kleidung, Reflektoren und eine funktionierende Beleuchtung helfen, vor allem in Dämmerung und Dunkelheit, frühzeitig wahrgenommen zu werden.

Fahrverhalten gezielt trainieren

Ein Pedelec fährt sich anders als ein normales Fahrrad – es beschleunigt schneller, ist schwerer und hat einen längeren Bremsweg. Wer den sicheren Umgang mit dem E-Bike lernen möchte, kann an einem speziellen Fahrsicherheitstraining teilnehmen. Der ADFC, Volkshochschulen oder örtliche Vereine bieten praxisnahe Kurse, bei denen man in sicherer Umgebung üben und nützliche Tipps mitnehmen kann.

Defensiv und vorausschauend fahren

Defensive Fahrweise erhöht die Sicherheit – vor allem im dichten Stadtverkehr. Pedelecfahrer sollten ruhige Nebenstraßen und ausgeschilderte Radwege bevorzugen, um Stress zu vermeiden und Konflikte zu reduzieren. Denn: Wer entspannter fährt, fährt sicherer.

Autofahrer tragen Mitverantwortung

Auch Autofahrer spielen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit von Radfahrern. Der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand beim Überholen muss unbedingt eingehalten werden – 1,5 Meter innerorts, 2 Meter außerorts. Besonders beim Abbiegen ist Vorsicht geboten: Schulterblick und ein prüfender Blick in die Spiegel verhindern Zusammenstöße mit Pedelecs im toten Winkel. Bei Lkw leisten moderne Abbiegeassistenten und korrekt eingestellte Spiegel einen wichtigen Beitrag.

Kleinen Gesten bewirken Großes

Der „Holländische Griff“ – das Öffnen der Autotür mit der gegenüberliegenden Hand – sorgt automatisch für einen Blick nach hinten und schützt so Radfahrer vor gefährlichen Türunfällen. Auch Blickkontakt hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Und: Radwege sind keine Haltezonen – wer sie blockiert, zwingt Pedelecfahrer zu riskanten Ausweichmanövern.

Moderne und nachhaltige Mobilität

Ob auf zwei oder vier Rädern – Sicherheit beginnt mit Aufmerksamkeit, Rücksicht und gut gewarteter Technik. Wenn alle Verkehrsteilnehmer einfache Regeln befolgen, kann das Pedelec einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen, modernen Mobilität leisten. Die GTÜ steht allen Verkehrsteilnehmern mit Rat und Tat zur Seite – für mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen.

Sicher durch den Hochsommer: Cool bleiben auch bei 35 Grad

Sonne und Sommerhitze werden im Straßenverkehr schnell zur Belastungsprobe für Fahrzeuge ebenso wie für ihre Fahrer und Passagiere. Deshalb empfiehlt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH eine gute Vorbereitung – je heißer die Tage sind, desto wichtiger wird sie.

Hohe Temperaturen machen eine Autofahrt oft zur Herausforderung für Mensch und Maschine. Nicht nur Wohlbefinden und Komfort leiden, sondern die Hitze kann auch zu Lasten der Sicherheit gehen, wenn die Konzentration leidet. Die GTÜ rät deshalb: Vorbereitung ist das A und O – insbesondere an Tagen, an denen das Thermometer über die 30-Grad-Celsius-Marke klettert.

Kühlsystem, Öl und Reifen im Blick behalten

Vor allem das Kühlsystem steht bei großer Hitze unter Volllast. Deshalb gilt: vor längeren Fahrten unbedingt den Kühlmittelstand prüfen – und idealerweise den des Motoröls gleich mit. Auch die Reifen sollten kontrolliert werden, denn falscher Luftdruck kann bei hohen Temperaturen zur gefährlichen Reifenpanne führen. Wer clever ist, lässt die Klimaanlage noch vor Beginn des Sommers vom Fachbetrieb warten.

Lüften, beschatten, clever parken

Ein geparktes Auto wird im Sommer schnell zur Sauna. Die Sonne kann ein in der prallen Sonne stehendes Fahrzeug in kürzester Zeit auf über 60 Grad Celsius aufheizen. Daher: Vor Fahrtantritt am besten kräftig durchlüften. Reflektierende Sonnenmatten und Parken im Schatten helfen, den Temperaturanstieg zu bremsen. Und: Nie entflammbare Gegenstände wie Feuerzeuge oder Powerbanks im Auto lassen. Es besteht Explosionsgefahr.

Wohltemperiert durchstarten

Die Klimaanlage bringt Erleichterung – wenn sie klug eingesetzt wird. Ideal ist eine Temperaturdifferenz von fünf bis sechs Grad zur Außentemperatur. Der Umluftmodus hilft beim schnellen Herunterkühlen, sollte aber bald wieder auf Frischluftbetrieb umgestellt werden – sonst droht dicke Luft durch CO₂-Anreicherung.

Besonderheiten bei E-Autos

Viele Elektrofahrzeuge lassen sich per App vorklimatisieren. Das sorgt für angenehme Temperaturen an Bord von Beginn an. Erfolgt die Vorklimatisierung, während das Auto an der Ladesäule hängt, steht beim Losfahren der volle Akkustand zur Verfügung.

Pausen, Wasser, Schatten – das Dreigestirn der Sommerfahrt

Gute Vorbereitung schließt auch den Fahrer ein. Leichte Kleidung, ausreichend Trinkwasser und regelmäßige Pausen spätestens alle zwei Stunden helfen, fit zu bleiben. Wichtig ist festes Schuhwerk. Flip-Flops und barfuß sind zwar nicht ausdrücklich verboten, aber riskant. Die Straßenverkehrsordnung macht da eine klare Ansage: wer die Kontrolle verliert, gefährdet andere.

Vorsicht bei Kindern, Tieren und Gepäck

Ein absolutes Tabu: Kinder oder Tiere im geparkten Auto zurückzulassen – selbst für wenige Minuten. Die Temperaturen steigen schneller, als man denkt. Kindersitze und Gurtschnallen mit hellen Tüchern abdecken, das verhindert Verbrennungen.

Vorausschauend fahren, kühl ankommen

Am besten fährt, wer gut plant: In den frühen Morgenstunden oder am Abend unterwegs sein, Staus meiden, vorab Routen und Ladepunkte checken – das spart Nerven und erhöht die Sicherheit. So bleibt selbst an sehr heißen Tagen der Kopf kühl.

Jetzt auf Sommerreifen wechselnHeadline

Der Frühling steht vor der Tür – und mit ihm die Zeit für den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen. Doch wann genau ist der beste Zeitpunkt? Die Faustregel „O bis O“ (Oktober bis Ostern) gibt eine grobe Orientierung, aber tatsächlich ist die Witterung ausschlaggebend. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH empfiehlt: Wenn die Temperaturen dauerhaft mehr als sieben Grad Celsius betragen, wird es Zeit für Sommerreifen.

Mehr Sicherheit durch die richtige Profiltiefe

Bevor die Sommerreifen montiert werden, lohnt sich ein kritischer Blick auf ihr Profil. Gesetzlich ist eine Mindesttiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben, doch aus Sicherheitsgründen rät die GTÜ zu mindestens vier Millimetern. Besonders bei nasser oder gar überschwemmter Fahrbahn sorgt ein tieferes Profil für besseren Grip und kürzere Bremswege. Außerdem sind die Pneus auf Risse, Beulen und Fremdkörper zu prüfen – beschädigte Reifen können die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigen.

Der richtige Reifendruck

Der richtige Reifendruck ist entscheidend. Der vom Hersteller genannte Wert berücksichtigt alle Anforderungen bestmöglich. Die Angaben sind meist in der Tankklappe oder am Rahmen der Fahrertür zu finden. Weicht der Reifendruck ab, verschlechtern sich beispielsweise Bremsweg und Seitenführung, außerdem verschleißen die Reifen schneller.

Reifen sicher wechseln

Wer seine Reifen selbst wechselt, sollte einige Punkte beachten. Das Fahrzeug muss sicher stehen und gegen Wegrollen gesichert sein. Radmuttern müssen mit dem korrekten Drehmoment angezogen werden – Infos dazu finden sich meist in der Bedienungsanleitung. Nach 50 bis 100 Kilometern die Radschrauben nachziehen, um sicherzugehen, falls sich eine von ihnen gelockert haben sollte.

Gleichmäßiger Reifenlauf

Ein oft unterschätzter Faktor sind ausgewuchtete Räder. Werkstätten bieten diesen Service an, um einen gleichmäßigen Lauf der Reifen zu gewährleisten. Eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung kann zu Vibrationen im Lenkrad und einem höheren Verschleiß von Fahrwerkskomponenten wie Reifen führen.

Winterreifen richtig lagern

Damit die Winterreifen die nächsten Monate unbeschadet überstehen, sollten sie an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort gelagert werden – am besten liegend gestapelt oder auf einem Felgenbaum. Tipp: Die Beim Abnehmen der Reifen vermerken, auf welcher Position sie montiert waren (etwa „VR“ für „vorne rechts“). Das gewährleistet eine gleichmäßige Abnutzung nach dem nächsten Wechsel.