Auf einen Eistanz ans Nordkap

Fünf Freunde, zwei Alfetta und ein Abenteuer-Trip

Es gibt verrückte Ideen. Und es gibt verrückte Ideen, die richtig gut sind. In die zweite Kategorie gehört ein Trip mit zwei klassischen Alfa Romeo über rund 3.500 Kilometer von Hamburg ans Nordkap. Frank, Flo, Jan, Waldemar und Werner suchen das Abenteuer. Den Februar wählen die fünf Freunde, um im ganz hohen Norden mit ihren südeuropäischen Autos auf Eis und Schnee zu fahren. Endlich! Am vergangenen Samstag ging es an der GTÜ-Prüfstelle in der Kollaustraße in Hamburg los. Die Prüforganisation unterstützt die außergewöhnliche Reise.

Man nimmt nur das Nötigste mit…

Südliches Temperament im hohen Norden

„Die Alfetta ist eine viertürige Limousine der gehobenen Mittelklasse von Alfa Romeo, die von Frühjahr 1972 bis Herbst 1984 gebaut wurde.“ So steht es, ganz emotionsfrei, in Wikipedia. Das klingt nach einem komfortablen Alltagsfahrzeug. Ist es auch, und zudem ein durchaus sportliches Auto mit kernig klingenden Viernockenwellenmotor. Was in dieser Limousine steckt, zeigt sie schon 1973: Auf der „Alfetta Raid capo nord capo sud“ fuhren drei Italiener mit dem damals neu vorgestellten Wagen vom Nordkap in Norwegen ans Südkap in Südafrika. 26.057 Kilometer in 29 Tagen und 14 Stunden. Hut ab, was für eine Leistung!

Drei Italiener – Baghetti, Taroni und Galiani

Einmal um die eigene Achse

Wer Alfetta fährt, kennt die damalige Tour. Und fühlt sich darin bestätigt, ein besonderes Auto zu fahren. Eins, das Spaß macht: Nicht nur der Motor, auch der Antriebsstrang begünstigt sportliches Fahren. Das Getriebe ist in Transaxle-Bauweise vor der Hinterachse angeordnet, das führt zu einer idealen Gewichtsverteilung von Vorder- zu Hinterachse. Nun kommen unsere fünf Freunde ins Spiel: Sie sind Alfetta-Fans – und fahren gern im tiefsten Winter. Eisrennen mit der Limousine im Rallye-Trimm? Für sie ein herrlicher Zeitvertreib. Mit Spikereifen geht es rund, wann immer es möglich ist. Wer so tickt, der will irgendwann auch mal auf den Spuren der Originalreise von 1973 bis ans Nordkap zu fahren.

Mitten in Dänemark bei einer kurzen Pause auf einem AB-Parkplatz verursachen die beiden Alfetten einen kleinen internationalen Menschenauflauf.

Überzeugt, ganz ohne Assistenzsysteme

„Im Februar dahin zu fahren, mit einem fast 50 Jahre alten Alfa, auf eigene Faust, ohne Vollpension und Helikopterservice: Klingt gut für mich“, schreibt Werner im Alfa Romeo Transaxle Forum vor der Reise in den hohen Norden. Er ist sicher: „Alfetten schaffen das. Auch heute noch. Das beweisen wir allen Zweiflern, die sich nicht vorstellen können, ohne die Hilfe moderner Assistenzsysteme den Bäcker um die Ecke unfallfrei erreichen zu können.“

Die Vorfreude ist mit am Start

Am 17. Februar 2024 war es soweit: Die rote Alfetta aus den 1970er-Jahren und ihre silberne Schwester aus den 1980er-Jahren stehen abfahrbereit vor der GTÜ-Prüfstelle in der Hamburger Kollaustraße. Leuchtend rot prangt das Logo der GTÜ auf Autos und Teamkleidung. Geschäftsführer Waldemar Przyklenk ist selbst voller Vorfreude. Heute verabschiedet er Werner, Jan und Frank mit den beiden Autos. Er selbst wird mit Flo eine Woche später per Flugzeug nach Tromsø kommen und dort das Team vervollständigen. Zu fünft geht es dann ans Nordkap.

Vor der GTÜ-Prüfstelle „Kfz-Prüfzentrum & Sachverständiger – Hamburger Schadenschnelldienst“

Der GTÜ-Dackel ist an Bord

Die Alfetten sind voll beladen mit Ersatzteilen, Werkzeugen, GTÜ-Ausstattung und persönlicher Ausrüstung, die Spikereifen werden auf dem Dachgepäckträger verzurrt. Beide Autos sind bestens präpariert, dafür haben ungezählte Werkstattstunden gesorgt. Um zwölf Uhr heulen die Motoren auf. Vorsicht, nicht zu hoch drehen, viel Gas vertragen Alfa-Triebwerke erst, wenn das Öl warm ist. Aber dann, eine herrliche Drehfreude, ein wunderbarer Sound. Der Wackeldackel im roten GTÜ-T-Shirt nickt zum Rhythmus.

Mehr Norden geht einfach nicht

Ein Blick auf die komplette Route: Von Hamburg nach Hirtshals in Dänemark, mit der Fähre nach Kristiansand, von dort nach Oslo. Dahinter bekommen die Autos zum ersten Mal Schnee unter die Räder. Weiter nach Trondheim, dann die Küste entlang bis Bodø. Von dort mit der Fähre auf die Lofoten und immer weiter Richtung Norden, schließlich über Narvik nach Tromsø. Von da ist es gar nicht mehr so weit bis zum Nordkap. Geplante Ankunft: Dienstag oder Mittwoch – je nach Wetter. Hin und zurück ergibt das 7.000 Kilometer.

Schnee unter den Rädern

Endlich richtig rutschig!

Die ersten Erlebnisberichte zeugen von Abenteuergeist. Was schreibt Werner im Forum beispielsweise über Tag 4: „Es ist feucht. Die rote Alfetta hat einen eklatanten Nachteil: besch…eidene Scheibenwischer. Eisregen bei minus vier Grad Celsius, es friert auf der Scheibe und man sieht genau gar nix. Blöd. Die Silberne mit Frank und Jan an Bord hat es da deutlich einfacher: bessere Wischer. Bessere Lüftung. Und den Luxus einer funktionierenden Scheibenwaschanlage. Weicheier die beiden. Nach 40 Kilometer verlassen wir die E6 auf die Fv17. Plötzlich sind wir in einer völlig anderen Welt. Unter den Rädern ist jetzt Eis. Es wird Sand gestreut. Sand macht stumpfes Eis, und auf stumpfem Eis macht Fahren einfach richtig Spaß!!!!!!! Nach dem nächsten Abzweig war nicht mal mehr Sand gestreut – und der Spaß noch größer.“

Wer weiter live dabei sein möchte, dem hilft dieser Link:

https://www.transaxleforum.com/t2083f62546-RAID-CAPO-NORD.html

Wie man sitzt, so fährt man

Guter Sitz als Plus für Sicherheit, Komfort und Ergonomie

Nicht ohne Grund ist es bei einem Fahrsicherheitstraining die erste praktische Übung: das richtige Sitzen im Auto und damit das korrekte Einstellen von Sitz und Lenkrad. Denn nur bei bestmöglicher Position lässt sich das Fahrzeug optimal beherrschen. Doch es gibt noch weitere Aspekte zum richtigen Sitzen hinterm Lenkrad. 9 Tipps der GTÜ.

9 – Aufrecht sitzen

Es mag ja cool aussehen, mehr aber auch nicht: eine stark geneigte Rücklehne mit halb liegender Position hinter dem Lenkrad. Beispielsweise bei plötzlichen Ausweichmanövern wird sie zum Problem. Man hängt mit gestreckten Armen im Auto – und kann das Lenkrad nicht präzise und schnell führen. Aufrechtes Sitzen ist der bessere Weg.

8 – Es fängt längs an

Zunächst den Sitz in Längsrichtung verschieben. Und zwar so, dass sich das Gesäß weit hinten auf der Sitzfläche befindet – an der Rückenlehne. Und dass die Knie auch bei durchgetretenen Pedalen nicht völlig durchgestreckt sind.

7 – Höhe und Neigung der Sitzfläche

Die Kissenneigung so einstellen, dass die Sitzvorderkante nicht von unten in die Oberschenkel drückt. Viele Sitze lassen sich zudem in der Höhe verstellen. Im Ergebnis sollte man ungefähr mittig durch die Windschutzscheibe nach vorn schauen.

6 – Position halten

Die Sitzlehne wird möglichst aufrecht justiert. Dabei darauf achten, dass mindestens 25 Zentimeter Platz bleiben zwischen dem Oberkörper und der Prallfläche im Lenkrad. Dann kann der Fahrerairbag optimal wirken. Moderne Autos erlauben außerdem ein Einstellen des Lenkrads. Höhe und Längsposition sind so zu wählen, dass der Lenkradkranz bei optimaler Sicht auf das Armaturenbrett bequem in den Positionen „3 Uhr“ (rechts) und „9 Uhr“ (links) gehalten wird.

5 – Souverän sitzen

Die Schultern sollten Kontakt zur Rückenlehne haben und sich auch bei plötzlichen Lenkmanövern nicht davon lösen. Ansonsten besteht die Gefahr, sich am Lenkrad festzuhalten – doch dafür ist es nicht gedacht. Der Test: Bei stehendem Auto etwa ein Linkslenken simulieren, indem die rechte Hand auf ungefähr „zehn vor zwölf“ rutscht – oder ein Rechtslenken mit der linken Hand auf „zehn nach zwölf“. An den vergleichsweise geringen Abstand zum Lenkrad gewöhnt man sich schnell.

4 – Gut für den Rücken

Ein gut eingestellter Autositz kann Rückenschmerzen vorbeugen. Damit trägt er gerade bei langen Fahrten dazu bei, die Kondition zu erhalten. Das ist wichtig für die sogenannte Konditionssicherheit beim Fahrer. Daher sollte man beispielsweise darauf achten, die in vielen Fahrzeugen vorhandene Lordosenstütze zu nutzen. Sie hilft der Wirbelsäule.

3 – Die Elektronik unterstützt

Viele Autos bieten mittlerweile eine elektrische Sitzverstellung. Manche haben darüber hinaus einen Speicher für die optimale Sitzposition und individuelle Einstellungen. Dieser erleichtert, das Auto auf wechselnde Personen einzustellen.

2 – Jacke aus

Insbesondere im Winter fängt sicheres Sitzen sogar bei der Kleidung an. Denn eine dicke Jacke ist am Steuer fehl am Platz. Sie schränkt die Beweglichkeit ein, was in kritischen Situationen die Reaktionsfähigkeit verringern kann. Außerdem wirkt der Sicherheitsgurt wegen der dicken Polster weniger gut.

1 – Klimakomfort

Noch ein Argument, um die Jacke auszuziehen – wobei es nicht die richtige Sitzposition untermauert: Solange das Auto kalt ist, wärmt die Jacke. Doch wenn die (Sitz-)Heizung auf Touren gekommen ist, gerät man ins Schwitzen. Das allein kann unangenehm sein. Zusätzlich kann man sich schneller erkälten, wenn man am Ziel wieder aus dem Auto steigt.

Alle zwei Wochen Gebrauchtwagentipps

Die Auto Zeitung vertraut auf das Know-how der GTÜ


Eine eindrucksvolle Zahl: 7,2 Millionen GTÜ-Prüfergebnisse. Daraus wird eine ebenso eindrucksvolle Basis für die neue Serie „Ratgeber Gebrauchtwagen“ der vierzehntäglich erscheinenden Auto Zeitung. Ein Vergleich wird leicht gemacht, jede Folge behandelt immer zwei ähnliche Fahrzeuge. So entsteht im Verlauf des Jahres eine vorzügliche Orientierung für den Gebrauchtwagenkauf. So ärgerlich Mängel sind, sie bilden eben auch eine verlässliche Informationsquelle: Das ist das Prinzip der neuen Serie.

Übersichtliche Ergebnisse und zahlreiche Hinweise

Eine übersichtliche GTÜ-Mängeltabelle liefert Zusatzinformationen. Gestaffelt nach Fahrzeugalter stellt die Tabelle die Häufigkeit wichtiger Mängel dem Durchschnitt aller geprüften Personenwagen der jeweiligen Altersgruppe gegenüber. Hinzu kommen für jedes Fahrzeug eine kurze Modellgeschichte, eine Übersicht zu empfehlenswerten Antrieben, Tipps für empfehlenswerte Ausstattungen sowie eine Übersicht zu jeweiligen Gebrauchtwagenpreisen. So bleiben kaum Fragen offen.

Eine grundsätzliche Checkliste kann aber auch der GTÜ-Blog liefern – hier sind sieben entscheidende Tipps:

1. Maximale Transparenz:

Wer sich für einen Gebrauchtwagen interessiert, sollte diesen bestmöglich kennenlernen. Fehlen im Verkaufsangebot Angaben oder sind diese ungenau? Dann beim Verkäufer nachfragen. Kann dieser die Informationen nicht zur Verfügung stellen, ist Skepsis angebracht.

2. Prüfung erwägen:

Insbesondere bei älteren Fahrzeugen kann es gut investiertes Geld sein, das konkrete Auto bei einer GTÜ-Prüfstelle zur Hauptuntersuchung (HU) vorzuführen. Das kostet die übliche HU-Gebühr. Dabei werden freilich ausschließlich sicherheitsrelevante Punkte betrachtet und damit nur ein Teil des Fahrzeugs. Weitere wertbeeinflussende Faktoren wie Unfallschäden, notwendige Reparaturen, Servicenachweis, Fahrzeugalter und -laufleistung würde ein Kfz-Gutachten berücksichtigen und damit den Zeitwert des Fahrzeugs bestimmen. Dieses lohnt sich bei teureren Fahrzeugen.

3. Persönlicher Augenschein:

Ein gutes Gesamtbild verschafft die persönliche Besichtigung, am besten begleitet durch eine zweite Person. Checklisten helfen dabei, den Fahrzeugzustand zu ermitteln, diese gibt es unter anderem von Automobilclubs. Nach Möglichkeit eine Probefahrt machen, vorher unbedingt die Versicherungsfrage klären und eine Vereinbarung abschließen.

4. Rechtssicherer Vertrag:

Beim Abschluss des Kaufvertrags sollte der Käufer sich alle wichtigen Informationen schriftlich und damit rechtssicher bestätigen lassen. Dabei lieber mehr als zu wenig in den Vertrag schreiben lassen. Wichtig sind die tatsächliche Gesamtfahrleistung, Unfallfreiheit oder vor der Übergabe zugesicherte Reparaturen durch den Verkäufer. Will der Verkäufer entsprechende Angaben nicht schriftlich bestätigen, ist Misstrauen angesagt.

5. Nicht überstürzt kaufen:

Manches Angebot mag verlockend sein. Doch ein überhasteter Kauf kann später teuer werden, wenn auf die Schnelle Mängel übersehen wurden. Handeln Sie überlegt, lassen sie sich keinesfalls unter Zeitdruck setzen – beispielsweise durch den Hinweis auf andere Interessenten.

6. Flexibilität nutzen:

Muss es unbedingt ein bestimmtes Modell in einer konkreten Ausstattung und Farbe sein? Wer bei der Suche offen ist, hat bessere Chancen, das passende Fahrzeug zum Budget in möglichst gutem Zustand zu finden. Tipp: auch zahlreiche Autohersteller bieten Gebrauchtwagen, beispielsweise Leasingrückläufer.

7. Elektroautos:

Das Angebot an batterieelektrischen Gebrauchtwagen wird immer größer. Wer sich für ein solches Fahrzeug interessiert, sollte seine typischen Fahrleistungen und die Lademöglichkeit analysieren und mit den realistischen Reichweiten des jeweiligen Typs abgleichen. Der Batteriezustand beeinflusst den Fahrzeugwert erheblich. Die GTÜ bietet den unabhängigen, herstellerübergreifenden und objektiven Batterietest des österreichischen Unternehmens AVILOO an. Dieser gibt schnell Auskunft über den Gesundheitszustand des Akkus.