Die Schulweghelden aus Kirchheim unter Teck

„Zu Fuß zur Schule“: Das war das Motto einer Aktionswoche der Alleenschule in Kirchheim unter Teck. Über die ganze Woche haben gelbe Warnwesten mit GTÜ-Schriftzug die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu Grundschule begleitet.

Aktionswoche

Die Idee dieser Aktionswoche hatten Schule und Schulweghelfer, um den jungen Menschen aufzuzeigen, dass sie mit einer Warnweste auf den Straßen besser gesehen werden können. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, dass Kinder sicher in der Schule ankommen. Das sollte nicht daran scheitern, weil sie von anderen Verkehrsteilnehmern schlecht gesehen werden. Die Woche war spannend: Für das Tragen der Westen erhielten die Kinder täglich einen Stempel in ihre Stempelkarte. und am letzten Aktionstag eine kleine Überraschung. Und die Warnweste konnten sie natürlich behalten.

Die gelb leuchtenden Superhelden

Das Tragen der Leuchtweste hatte auch zum Ziel, ein besseres Bewusstsein bei den jungen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu schaffen für mögliche Risiken auf dunklen Straßen. Im Vergleich zu den Autofahrern und Radfahrern sind Fußgänger ein eher schwaches Glied im Straßenverkehr. Diese Schwäche kann das Tragen der Warnwesten ausgleichen – der Fußmarsch zur Schule mit den leuchtenden Westen macht den Weg sicherer.

Fußweg statt „Elterntaxi“

Die Aktionswoche hatte einen weiteren Nebeneffekt. Denn wird der Schulweg zu Fuß zurückgelegt, können Stress für Kinder wie Eltern und außerdem Risikofaktoren vermieden werden: Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen und abholen, knubbeln sich die „Elterntaxis“ an der Schule. Stau, Lärm und gereizte Stimmung sind die Folge. In dieser Hektik achten viele Eltern nicht auf die Sicherheit des Verkehrs um sie herum. Alles weitere gute Gründe für den Schulweg zu Fuß.

Die Sicherheit im Straßenverkehr sollte nicht nur ein Thema für die Verkehrsteilnehmer mit Rädern sein, sondern auch für Fußgänger. Umso wichtiger ist es, dass Sicherheit und Verantwortungsbewusstsein schon in jungen Jahren weitergegeben werden. Die GTÜ steht für Sicherheit, vor allem auf den Straßen. Aus diesem Grund unterstützte das Unternehmen dieses Projekt mit Freude in Form von einer Spende der GTÜ-Warnwesten für alle Schulkinder.

Not macht erfinderisch: 75 Jahre Unimog

Classic News im Blog: das Universelle-Motor-Gerät.

Ein Statement, auch in oliv: der UNIMOG (Bild: KirKam – stock.adobe.com)

Wäre es nach dem Zweiten Weltkrieg nach den Plänen des damaligen US-Finanzministers Morgenthau gegangen, dann wäre Deutschland ab 1945 in ein Agrarland umgewandelt worden. Insbesondere die deutschen Ingenieure und Industriearbeiter bangten um ihre Zukunft und in der Not fingen die bereits von der Front und aus der Gefangenschaft heimgekehrten Fachleute an, sich Gedanken über das Leben in einem möglicherweise landwirtschaftlich geprägten Deutschland zu machen. Darunter auch der ehemalige Leiter der Flugmotorenentwicklung bei Daimler-Benz, Ingenieur Dr. Albert Friedrich, der nach Kriegsende in Schwäbisch Gmünd bei der Firma Erhard & Söhne mit einer Agraridee vorstellig wurde, die Autogeschichte schreiben sollte.

So entsteht der berühmte Name

Der 1844 gegründeten Gold- und Silberwarenfabrik, die sich später als Spezialist für Metallverarbeitung und Galvanotechnik etablierte, kamen die Ideen des ehemaligen Flugmotorenentwicklers gerade recht. Im Dezember 1945 begannen deshalb die Vorarbeiten zum Projekt „Universelles-Motor-Gerät“, der Prototyp stand ein halbes Jahr später für eine Probefahrt bereit. Der „UNIMOG“ war geboren.

Not macht erfinderisch

Bereits 1946 erhielt Erhard & Söhne von den zuständigen amerikanischen Militärbehörden die Genehmigung zum Bau dieses Agrarfahrzeugs. Die Betriebserlaubnis erfolgte zunächst als „Ackerschlepper“. Die ersten Exemplare besaßen einen 1.7 Liter Vierzylinder-Ottomotor (Typ M136). Spätere Fahrzeuge wurden von 1948 an mit einem Daimler-Benz Dieselmotor vom Typ 170 D ausgestattet, der 25 PS leistete. Not macht erfinderisch, das passende Material für den Bau der ersten UNIMOGs wurde aus Restbeständen zusammengesucht. Unterscheidungsmerkmal zu den normalen landwirtschaftlich genutzten Traktoren waren die vier gleichgroßen Räder, die allradgetrieben auf jedem Untergrund zügig vorankamen.

Fast eine Cabriolet-Werbung (Bild: Erhard & Söhne)

Ausprobiert – und funktioniert

Das Fahrzeug hatte zudem eine Fahrerkabine mit Faltdach und eine kurze Ladefläche, dazu Anschlüsse an die Zapfwelle. Über die hydraulischen Kraftheber bot sich die Möglichkeit, landwirtschaftliche Geräte wie Mähbalken einzusetzen. Die ersten Probefahrten verliefen durchweg zufriedenstellend. Da aber weder die Kapazitäten noch ausreichende Räumlichkeiten in Schwäbisch Gmünd vorhanden waren, übernahm Ende 1947 die Firma Gebrüder Böhringer in Göppingen die Fertigung. Die erste Baureihe, intern Typ 70200 genannt, ging dann 1948/49 in Serienfertigung. Bis 1951 entstanden in Göppingen rund 600 Fahrzeuge dieses Erfolgsmodells, bevor die gesamte Produktion, Entwicklung und der Vertrieb des UNIMOG zu Daimler-Benz ins badische Gaggenau verlegt wurde. Ab Juni 1951 lief dann das erste Modell der Baureihe 2010 vom Band. Das Markenzeichen, der Ochsenkopf mit Nasenring der Firma Erhard und Söhne, wurde durch den Stern von Mercedes-Benz ersetzt.

Spartanisch aber praktisch (Bild: Erhard & Söhne)

Vom Acker bis zur Feuerwehr

Der UNIMOG gilt eine der bedeutendsten Entwicklungen der deutschen Nachkriegszeit. Bis heute wird er mittlerweile in 160 Ländern eingesetzt und hat sich im Verlauf der Jahrzehnte durch andauernde Weiterentwicklungen vom landwirtschaftlichen Einsatzfeld auch in zahlreiche andere Einsatzbereiche verlagert. Neben Kommunaldiensten, Feuerwehr, Verteidigung und Bergbau ist der UNIMOG auch in der Wald- und Forstwirtschaft anzutreffen. Die Gesamtstückzahlen der UNIMOG-Produktion lagen bis 2020 bei rund 400.000 Exemplaren; wobei festzustellen ist, dass viele der historischen Fahrzeuge noch heute im Einsatz sind.

Der Sprung in die Moderne

So funktionierte der Ur-Unimog

Die in Schwäbisch Gmünd 1948 von Erhard & Söhne gebaute Ur-Version des Unimog besaß einen 4-Zylinder-Dieselmotor mit 1.7 Liter Hubraum und 25 PS Leistung. Dazu eine Bosch-Einspritzanlage, Drehzahlregler und Wasserkühlung mit Zwangsumlauf und elektrischem Starter. Das Getriebe besaß sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge, Allradantrieb, abschaltbarer Vorderradantrieb, Differentialsperre vorne und hinten. Technische Merkmale waren die elektrische 12-Volt-Anlage, zwei Scheinwerfer, Horn, Scheibenwischer und Fahrtrichtungsanzeiger sowie das Rücklicht. Das Fahrgestell war ein Rechteckrahmen aus U-Profilen mit starrer Vorderachse, Achsantrieb und Laufradvorgelege, Schraubenfedern und Rheinmetall-Doppelgelenken. Eine starre Hinterachse mit Achsantrieb, die identisch mit der Technik der Vorderachse war, vervollständigten den Vierradantrieb.

Wenn Sie verschiedene Modelle dieses historischen Fahrzeugs live erleben möchten, bietet sich das Unimog-Museum im badischen Gaggenau an.

Ursprung in der Landwirtschaft (Bild: Erhard & Söhne)

Fahrlehrer setzen auf die GTÜ

Eindrücke vom 9. Deutschen Fahrlehrerkongress

Fahrsicherheit der Zukunft: Das vorherrschende Thema beim diesjährigen Branchentreff (Bilder: © TECVIA/Sarah Jabs)

Endlich allein am Steuer sitzen – viele (meist) junge Menschen können diesen Tag kaum abwarten. Das Auto verkörpert immer noch Freiheit und Unabhängigkeit. Trotz zum Teil enormer Führerscheinkosten, die im Schnitt zwischen 3.000 und 4.000 Euro liegen, sind die Fahrschulen voll. Aber es braucht aufgrund des Fachkräftemangels und der Wartezeiten für die Prüfungen viel Geduld. Ein großes Thema auch beim Deutschen Fahrlehrerkongress.

Viel mehr als nur Fahrsicherheit

Schauplatz des Branchentreffs war auch 2023 wieder das Berliner „Estrel“-Hotel. Zum neunten Mal tauschten sich Fahrlehrer über drei Tage hinweg in der Hauptstadt aus. Bei den lebendigen, professionellen und spannenden Dialogen ging es vorrangig um die Fahrsicherheit. Aber in den Vorträgen wurde auch das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben sowie Selbstentwicklung im Job thematisiert.
Ein wichtiger Punkt, der die Branche bewegt, ist beispielsweise die Ausbildung der Zukunft in Hinblick auf automatisierte Fahrfunktionen und alternative Antriebsformen. Eine davon ist die E-Mobilität, deren Rolle in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wurde im Vortrag mit dem Titel „Wie werden wir in Zukunft leben?“ von Prof. Dr. Timo Leukefeld näher betrachtet.
Auch die gestiegenen Anforderungen bezüglich der Kompetenzen von Fahrlehrern wurden diskutiert, hier betonte Fahrlehrer und Mental Coach Christian Lottermann die Bedeutung von Emotionen sowie deren richtige Deutung, beispielsweise bei Prüfungsangst.

Abendlicher Austausch

Unnötige Wartezeiten, hohe Kosten

Immer wieder kamen die zum Teil nach wie vor langen Wartezeiten bis zur praktischen Prüfung zur Sprache. Je nach Region müssen Führerscheinanwärter momentan mehrere Monate Geduld aufbringen. In dieser Zeit investieren die im Grunde bereits prüfungsreifen Kandidaten in weitere Fahrstunden, um nicht aus der Übung zu kommen. So kommen schnell Beträge bis zu 5.000 Euro zusammen. Neben Personalmangel bei den Wettbewerbern, die sich derzeit das Monopol auf die Fahrerlaubnisprüfungen teilen, spielt auch die hohe Durchfallquote der Prüflinge im ersten Anlauf eine Rolle.

Die GTÜ zeigt Präsenz

Die GTÜ steht bereit, hier personell Abhilfe zu leisten, um dem Mangel an Fahrprüferinnen und Fahrprüfern im Land entgegenzuwirken, damit Führerscheinanwärter schneller ans Ziel kommen. Seit Längerem schon untermauert die GTÜ deshalb ihren Anspruch, in das Feld der Fahrerlaubnisprüfungen einzusteigen. Beim Kongress zeigte die Stuttgarter Prüforganisation bereits deutlich Präsenz: Unübersehbar waren die rot-weiß gebrandeten Stuhlhussen im Saal, die umgehend Gesprächsthema wurden.

In der Branche bereits deutlich sichtbar: die GTÜ