Wie die GTÜ nach Finnland kommt

Der Gebrauchtwagenreport und ein echter Liebhaber.

Mit dem Gebrauchtwagen-Report der GTÜ: Durchblick auch im finnischen Winter

Andere Menschen warten auf Weihnachtspost, die Macher des GTÜ-Gebrauchtwagenreports auf Post aus der Kaarle Knuutinpojan rantatie in Turku. Denn kaum hat der finnische Motor-Journalist Timo Turkula Kunde davon bekommen, dass der in Zusammenarbeit mit der Auto Zeitung entstandene Ratgeber der GTÜ auf dem Markt ist, fragt er zuverlässig nach – und bekommt ebenso prompt Antwort und damit die aktuellsten Entwicklungen, Daten und Mängel an die Hand.

Die Liebe zum Automobil geht nie in Pension

Timo Turkula ist zwar schon pensioniert, aber die Liebe zum (gebrauchten) Automobil treibt ihn immer noch um. Der freie Journalist schreibt nach wie vor regelmäßig für das Magazin „Moottori“ des finnischen Automobilclubs Autoliitto, und da braucht es Fakten. Den Gebrauchtwagenreport von GTÜ und der Auto Zeitung zieht er allen anderen Berichten vor. Speziell die Klassifizierung nach Segmenten hat es ihm angetan.

Finnland prüft Autos in einem besonderen Turnus

Auch in Finnland haben Gebrauchtwagen einen hohen Stellenwert, auf einen Neuen kommen zwei bis drei Gebrauchte. Das Gros der jungen Gebrauchtwagen in Finnland kommt aus dem Ausland. Die erste Hauptuntersuchung bei Neufahrzeugen findet im hohen Norden erst nach vier Jahren statt, bis zum Alter von zehn Jahren dann alle zwei Jahre. Ältere Autos müssen einmal im Jahr zur HU. Vor einem Jahrzehnt wurde der Markt für Fahrzeuguntersuchungen auch in Finnland liberalisiert, seitdem sind verschiedene Dienstleister aktiv.

Sicher unterwegs bei Eis und Schnee

Warm werden mit der kalten Jahreszeit der Mobilität.

(Foto: Ross van der Wal)

Der Winter kann gelegentlich ziemlich heimtückisch sein, wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt herum ausschlagen. Eins bleibt unverzichtbar, nicht nur, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist: das Auto muss vor der Fahrt komplett von Schnee und Eis befreit werden. Daher rechtzeitig nach Eiskratzer und Schneebesen fahnden… Die GTÜ hat aber noch fünf weitere wichtige Tipps für Sie.

5 – Batterien mögen es warm

Garage vorhanden? Jede Autobatterie verliert beim Nullpunkt bis zu 30 Prozent der Leistung. Daher sollten vor allem die Akku-abhängigen E-Autos gerade im Winter auch darin parken. Denn die Temperatur sinkt dort weniger schnell als im Freien. Positiv wirkt es sich auch aus, wenn die Wallbox in der Garage installiert ist. Dann lässt sich der Akku bei optimalen Temperaturen laden, was den Ladevorgang merklich verkürzen kann. Denn bei sehr kalten Temperaturen verhindert üblicherweise die Bordelektronik am Anfang das schnelle Laden, um die ausgekühlte Batterie nicht zu stark zu belasten.

4 – Alles ganz sanft angehen lassen

Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert das Weiterkommen auf glatten Straßen – die Reifen bauen besseren Grip auf. Schon beim Anfahren gilt: am besten den zweiten Gang einlegen, bei Schaltgetrieben die Kupplung langsam kommen lassen.

3 – Der Bremsweg zieht sich

Machen Sie gelegentlich eine kurze Bremsprobe auf freier Strecke, um die aktuelle Fahrbahnbeschaffenheit zu erkunden. Natürlich nur, wenn keine Gefahr für andere besteht. Der Bremsweg auf glattem Untergrund kann bis zu fünf Mal so lang sein! Vorsicht auf bei Spurwechsel, zwischen den Fahrbahnen türmt sich häufig Schnee – das erhöht die Rutschgefahr.

2 – Lenken mit viel Gefühl

Wenn Sie trotz vorausschauendem Fahren ins Rutschen geraten sein sollten: gefühlvoll, keinesfalls ruckartig gegenlenken. Gerade wenn das Fahrzeug in Kurven schliddert, keine hektischen Manöver, sondert fest auf das Bremspedal treten und dann am Lenkrad sanft korrigieren. Die modernen Assistenzsysteme helfen natürlich. Bei älteren Automatikfahrzeugen den Wählhebel in Stellung N schieben.

1 – Bei Eisglätte warten

Alle Tipps machen allerdings keinen Sinn, wenn die Fahrbahn mit Eis überzogen ist. Dann hilft nur, das Auto stehen zu lassen und den Winterdienst abzuwarten.

Retro-Style: Citroën kleidet Autolegenden neu ein

Retro-Design kommt bei den Franzosen richtig in Mode.

Wenn ein Berlingo zu einem 2 CV Van wird – oder umgekehrt (Fotos: Citroën)

Französische Hersteller haben die Retro-Welle entdeckt. Renault soll offenbar den Verkauf eines elektrischen R5 in Erwägung ziehen und aktuell einen Retro-R4 noch in diesem Jahr vorstellen. Citroën ist da schon einen Schritt weiter und baut dabei auf das Erfolgsrezept des italienischen Karosseriebauers Caselani. Mit Hilfe eines Bausatzes lässt sich ein Citroën Berlingo in einen 2 CV Van rückverwandeln.

Das berühmte Wellblech ist wieder da

Die Designer des Citroën 2 CV Van haben sich dabei stark am berühmten Kastenwagen aus dem Jahr 1951 orientiert, dessen markantes Wellblechkleid beibehalten wurde. Das neue Retro-Modell erhält Blechverkleidungen, Seitenwände, die signifikanten Hecktüren und eine Motorhaube im Enten-Look. Dazu zwei große Rundscheinwerfer in der Front, runde Rückleuchten im Heck und weiße Stoßstangen. Einzig den traditionellen Sound des Zweizylinder-Boxermotors gibt es nicht mehr, das Loch im Kühlergrill für die Kurbel wurde auch gestrichen. Dafür bietet der „Fourgonette“ eine Menge Komfort, viel Platz und Sicherheit. Die Bausätze sind als kommerzielle oder Freizeit-Versionen mit einer Vielzahl von Motorenvarianten bestellbar. Die Produktion der „Retro-Kasten-Ente“ soll im Januar 2023 beginnen.

Bausätze beleben die Kultmodelle neu

Vor gut fünf Jahren starteten Citroën und der französische Karosseriebauer Caselani ihre Zusammenarbeit im Bereich Retro-Look. Caselani und Designer David Obendorfer transferierten den erfolgreichen Transporter Typ H aus dem Jahre 1947 in die Neuzeit – auf der Grundlage eines Citroën Transporter Jumper. Das Modell fand Anklang, denn die originalen Citroën Typ H sind äußerst rar. Sie werden gerne von der Street-Food-Gemeinde als fahrbare Gastronomie- und Eventfahrzeuge genutzt oder zu Wohnmobilen umgebaut. Damit gab es reichlich Bedarf für eine Neuauflage. Mittlerweile sind die Retro-Transporter als offizielle Citroën Lizenz-Bausätze für den Jumper, Jumpy und den SpaceTourer zu haben.

Das Original mit Ecken und Kanten

Schicke Verbeugung vor der Automobilgeschichte

Die Rechnung des Karosseriebauers Caselani scheint aufzugehen, der schon den Vintage-Trend der italienischen Autokultur erkannt hatte und damit auch Franzosen angesteckt hat. Die Updates für die Kultmodelle im Retro-Look sind eine schicke Verbeugung vor der Automobilgeschichte. Das Original des Citroën Typ H wurde 1947 vorgestellt und bis 1981 in einer Stückzahl von rund 474.000 Exemplaren gebaut. Er war der erste Transporter mit Frontantrieb in Großserienproduktion, durch seine Hecktüren war er leicht zu beladen und der Laderaum voll nutzbar. Das Kultmobil Citroën 2 CV Fourgonette aus dem Jahre 1951 wurde bis 1978 rund 1,25 Millionen mal gebaut und dann durch die modernere Citroën Acadiane abgelöst. 

Für einen Kastenwagen eine ziemlich runde Sache

Noch mehr interessante Themen rund um Young- und Oldtimer sowie alle Angebote der GTÜ im Klassikbereich gibt es auf https://www.gtue.de/de/die-gtu/gtue-classic.