Eine Fahrt ins (Eis)Blaue

Notizen vom Cabrio fahren im Winter.

BMW 4 Series Cabriolet – Gabriel – stock.adobe.com

Der erste Cabrio-Moment des Tages, erst recht der eines Jahres, ist immer der schönste. Oder finden Sie etwa, dass es Ende Januar noch ein bisschen früh für diese Art von Fortbewegung ist? Die Hardliner unter den mobilen Naturfreunden würden Ihnen diese Zweifel nicht durchgehen lassen. Merke: es gibt keine falsche Jahreszeit fürs Offenfahren, höchstens falsche Cabriolets.

Eisblumen pflegen

Auch die Mediziner machen einem Mut: Wenn dem Joggen selbst bei minus 20 Grad gesundheitlich nichts entgegensteht, dann muss die Schmerzgrenze hinter der Windschutzscheibe doch weit höher liegen. Es könnte demnach erst kritisch werden, wenn sich bei lockerem Tempo Eisblumen auf dem Glas bilden.

Das offene Versprechen

Der europäische Winter scheint später zu beginnen, dafür gefühlt länger zu dauern. Der traurige Blick auf das geschlossene Verdeck ist immerhin ein Trost: Ein Cabriolet in der Garage ist das ewige Versprechen daran, dass der Ausbruch aus dem Alltag tatsächlich möglich ist. Irgendwann sind Auto und Fahrer nicht mehr drinnen zu halten, egal, was das Thermometer gerade anzeigt. Höchste Zeit, an die frische Luft gesetzt zu werden. Der Zauber unbedachter Momente kann auch eine Fahrt ins (Eis-)Blaue sein..

Dach runter, Kopf frei

Der Cabriomensch ist nichts anderes als ein befreiter Autofahrer. Offen für alles. Seine Philosophie: Dächer beim Cabriolet verschließen nichts, vielmehr eröffnen sie. Dach runter, Endorphin-Ausschüttung hoch. Ein Cabrio dient als Sonnenterrasse des Automobils. Luft und Liebe, die altbekannten Parameter. Sie merken schon: uns hat es eiskalt erwischt. Aber auch das kann den Kopf freimachen.

Die Ganz-Jahres-Fraktion

Mit offenem Verdeck im Winter unterwegs zu sein, das hat mehr mit dem inneren Luftwiderstandswert zu tun als mit der Qualität der Bordheizung. In der Luxusklasse kann sogar ein Föhn im Sitz stecken, der den Nacken wie ein Schal wärmt. Doch schon der bislang selten bis nie beachtete Schalter für die Lenkradheizung wird plötzlich zum besten Freund. Dennoch: der leichte Schnupfen, schon sommers untrügliches Erkennungsmerkmal aller Cabrioleten, will auch im Winter gepflegt sein. Es ist eine Frage der Ehre, zur Ganz-Jahres-oder-gar-nicht-Fraktion gezählt zu werden.

Offenes Verdeck im Winter

Wie kalt ist zu kalt?

Der Wind ist der Soundtrack des Cabriofahrers. Was der Luftzug uns flüstert? Warum nicht die berühmte „Winterreise“, von Franz Schubert vertont, den Rhythmus bestimmen lassen: „Was soll ich länger weilen, Bis man mich trieb’ hinaus?“ Die Reichweite in dieser Jahreszeit wird nicht durch Batterie und Tank bestimmt, sondern allein durch den kalten Atem. Spätestens, wenn der Kopf zur Tiefkühlerbse wird, musst Du doch umdrehen. Einmal noch kräftig durchatmen. Und dann denken: Ach, was sind wir fein raus.

Wenn das Auto plötzlich mitredet

Eine Kolumne zur (Auto-)Elektronikmesse CESs

Neuer VW Golf GTI, Foto: Volkswagen
Neuer VW Golf GTI, Foto: Volkswagen

Autoausstellungen waren gestern, heute sind es Elektronikmessen. Wer wissen will, wie wir uns in Zukunft fortbewegen sollen, der muss zwangsläufig zum Nerd werden. Was es da alles gibt in Las Vegas, auf der Consumer Electronics Show, selbstredend der größten der Welt: einen durchsichtigen Fernseher, eine vollautomatische und personalisierte Hundeklappe fürs Eigenheim, eine Selfie-Drohne für die Hosentasche – und natürlich reichlich Autozubehör, dass das Fahren leichter und sicherer machen soll. Das klassische Automobil schrumpft in Zeiten der Künstlichen Intelligenz offenbar auf das, was zwischen Batterie und Software noch übrig ist.

Chatbot wird Pizzabote

Hilfe, mein Auto spricht mit mir! Warum auch nicht. Dank ChatGPT tut das der Küchenherd inzwischen ja auch. Der Fortschritt ist dabei, dass die KI inzwischen auch in voller Fahrt ganze Sätze bilden kann sowie bereits ganze Unterhaltungen mit dem Chatbot möglich sind. Volkswagen fährt bei der Technik-Show in der Wüste Nevadas schon voll auf den Sprachassistenten ab. Einer muss ja den Durchblick bei der Bedienung der ganzen Systeme im Cockpit haben, die sich aus-, ein- und umschalten lassen. Und mit belauschten Schlagworten wie „Pizza“ wird einem automatisch gleich der nächste Italiener vorgeschlagen.

Sprachassistent im Cockpit
Bild: Lazy_Bear – stock.adobe.com

Luftschlösser in voller Fahrt

In Wolfsburg meinen sie es bei der Reise in die Zukunft inzwischen besonders Ernst. Das Aufsehen auf der CES jedenfalls war groß, nachdem Elektroautos von VW dank einer Boschentwicklung künftig selbst zum Stecker fahren können sollen. Dabei verbindet ein Roboterarm Fahrzeug und Ladesäule. Fehlt nur noch, dass die Software auch den günstigsten Stromanbieter ermittelt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing applaudiert aber auch so dem autonomen made in Germany. Bosch schiebt sogleich Siliziumkarbid-Chips für ein schnelleres Laden der Batterien hinterher und die heimischen Autobauer schaffen mithilfe der Cloud immer neue mobile Luftschlösser. Da denkt der Motorradhersteller Verge schon realistischer, sechs Kameras und Radar vorn wie hinten sollen das Zweiradvergnügen sicherer machen und vor Gefahren warnen.

Mit Roboterarm zur Ladesäule
Bild: Artstation – stock.adobe.com

„Hyperpersonalisiert“ als Zauberwort

Kaum eine andere Branche hat sich in Zeiten der Transformation so stark und schnell gewandelt wie die Automobilbranche. Mercedes und BMW liefern sich das altbekannte Süd-Duell auf neuem Terrain, und es geht nicht mehr nur um Bildschirmgrößen. Alles, was irgendwie vernetzt werden kann, wird vernetzt. Was wirklich Sinn macht, wird übrigbleiben. Das kennt jeder aus den Pionierzeiten des Internets. Denn wer nicht herausfindet, was einem wirklich nützt, verplempert bloß seine Zeit. Gut, wenn die Technik smart ist, smarter, wenn es auch der Mensch bleibt. Vom „hyperpersonalisierten Kundenerlebnis“ spricht Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer, der Stern und Google machen längst gemeinsame Sache bei der digitalen Vollversorgung im Auto. Industrialisierte Besserwisser.

Übermorgen fliegen wir

Volkswagen spricht bescheidener vom Infotainment, bei BMW heißt es Ultimate Digital Experience – aber alle meinen das Gleiche: die Autos werden ein App-Store auf Rädern, insbesondere in der Oberklasse. Hyundai ruft gleich das selbst lernende Auto aus, was hierzulande automatisch die Datenschützer auf den Plan rufen wird. Sind wir am Ende alle mit einer zum Fahrzeug gehörenden AR-Brille unterwegs? Nicht alle Zukunftsaussichten sind eben angstfrei. Die Optik der neuen Null-Serie von Honda oder der PV von KIA ist ebenso gewöhnungsbedürftig wie Teslas Cybertruck. Aber warten wir ab, bis die in Las Vegas gezeigten Flugautos von Hyundai und Xpeng wirklich abheben. Bis dahin bleibt uns das analoge Vergnügen, im Stau zu stehen. Es sei denn, die künstliche Schwarmintelligenz findet einen besseren Weg.

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Das Zukunftsszenario Flugautos
Bild: www.freund-foto.de – stock.adobe.com

Weihnachtszeit ist Geschichtenzeit

Die besten Blog-Stories des Jahres als Festtagslektüre.

Unsere Lieblingsthemen zum Fest

Drittes Jahr des GTÜ-Blogs, zum dritten Mal gesteigerte Aufmerksamkeit – und erstmals über 100 Beiträge, auf die wir zwischen Januar und Dezember zurückblicken können. Jeder in der Redaktion hat so seinen Liebling aus den drei Doppel-Ressorts. Ihnen wird es da nicht anders gehen. Es ist gar nicht so einfach, aus der großen Vielfalt der Prüforganisation und damit auch des GTÜ-Blogs seine Favoriten zu wählen. Sicherheit und Verlässlichkeit, Technik und Zukunft, Menschen und Mobilität spielen weiterhin die Hauptrolle bei den Beiträgen. Blicken Sie mit uns zurück, das Blog-Team gibt Ihnen mit der ganz persönlichen Top 3 gern eine Hilfestellung. Hier kommt unser Best-Of zum nochmal und immer wieder lesen.

Hauptuntersuchung mal anders

Rüdiger Abele: Alltag als GTÜ-Partner: Die Hauptuntersuchung ist das eine – viele weitere Themen das andere. Da rollen mal ganz außergewöhnliche Fahrzeuge zur Typprüfung vor oder mit der neuen Partikelmessung geht es tief ins Fahrzeug hinein. Ganz schön spannende Geschichten. Entspannung beim Hobby Modellauto? Gern. Der GTÜ-Blog lebt von seiner Vielfalt, der technischen und der menschlichen.

GTÜ prüft den stärksten in Serie produzierten Traktor der Welt – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Den Partikeln auf der Spur – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Kleine Autoträume ganz groß – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Feierlicher Wiedereinstieg

Inna Baum: Nach zwei Jahren Elternzeit tauche ich direkt wieder in die GTÜ-Atmosphäre ein, Anfang Oktober beim GTÜ-Bundeskongress mit dem Motto „Mit Sicherheit auf der Überholspur“. Viele Zukunftsthemen, die auch im Blog auftauchen. Für mich als junge Mutter hat das Thema Kinder im Straßenverkehr eine ganz neue Bedeutung gewonnen. Außerdem habe ich durch den Umzug in eine andere Stadt neue Leute kennengelernt, denen ich etwas über meinen Beruf sowie die Wichtigkeit der Hauptuntersuchung erklären konnte – sie fahren jetzt bestimmt zum GTÜ-Partner in ihrer Nähe.

Inspiriert in die Zukunft gehen – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Kinder, Fahrräder, Straßenverkehr – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Die große Bedeutung der Hauptuntersuchung – GTÜ-Blog (gtue.blog)


Detektive auf vier Rädern

Elmar Brümmer: Die Ermittler der GTÜ arbeiten jeden Tag in allen Partnerwerkstätten, aber zwei große Detektivgeschichten im Blog spielen in aller Welt – mit faszinierenden Dienstwagen. Unterwegs zu sein mit Fernsehpolizisten von Inspector Barnaby bis zum Tatort-Kommissar Richy Müller – ein echter Krimi. Das passt prima zur informativen Unterhaltung rund um das Thema Sicherheit, dem sich der GTÜ-Blog verschrieben hat.

Der Dienstwagen der Detektive, Folge zwei – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Das Schlafgemach auf dem Autodach – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Exzellente Schräglage – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Gute Stimmung – auch an der Prüfstelle

Miriam Gruber: Auch für mich war der Bundeskongress wieder ein besonderes Erlebnis. Charme und gute Stimmung sind nicht nur bei Veranstaltungen, sondern auch an der Prüfstelle wichtig – hier spielt nicht zuletzt Empathie eine wichtige Rolle. Die GTÜ-Akademie, in der ich früher tätig war, schult daher ihre angehenden Prüfingenieure dementsprechend. Verkehrswende und Klimaschutz spielen natürlich ebenfalls eine große Rolle, weshalb mich freut, dass die GTÜ mit dem Jobticket die Nutzung des Nahverkehrs unterstützt.

Inspiriert in die Zukunft gehen – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Empathie an der Prüfstelle – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Jobtickets machen für viele Sinn – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Unterwegs mit Tieren und nach Marokko

Catharina Hettich: Wenn mich in diesem Jahr jemand fragen würde, was man auf dem GTÜ-Blog lesen kann, dann würde ich mit „nahezu alles, was uns ausmacht und bewegt“ antworten. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Tolle Touren wie die des Ro80 Club International durch Marokko, hilfreiche Tipps wie für den richtigen Transport unserer tierisch besten Freunde im Auto oder Wichtiges aus dem Unternehmen, wie der Bestellung von Dr. Frederik Schmidt zum Geschäftsführer.

Mit dem Ro 80 durch Marokko – GTÜ-Blog (gtue.blog)

So reist es sich tierisch im Auto – GTÜ-Blog (gtue.blog)

GTÜ startet durch mit neuer Dreierspitze – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Miteinander unter Palmen

Natalie Javkovljevic: Das Miteinander bei der GTÜ spiegelt sich natürlich auch in unserem Blog. Sei es bei der Seminarwoche auf Gran Canaria, dem von mir mitorganisierten Kennenlerntag der GTÜ-Azubis und -Studenten, oder dem lockeren Austausch der ganzen Belegschaft beim GTÜ-Sommerfest direkt am Neckar. Im Winter denkt man doch gern an das Strandfeeling von damals zurück.

Zum St(r)and der Dinge – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Mit voller Fahrt ins Berufsleben – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Familientreffen unter Palmen – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Divers und international

Amelia Moko: Mir gefällt besonders, dass die GTÜ die Charta der Vielfaltunterzeichnet hat und sich verpflichtet, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Vielfalt wird bei uns als Chance gesehen. Als Autofahrerin fühle ich mich beim Lesen des Artikels „Vom Lenken und Ablenken“ ertappt. Es lohnt für alle, das eigene Tun genauer zu beobachten. Beim Besuch der koreanischen Delegation durfte ich assistieren – und zeigt mir, dass die Expertise der GTÜ auch international gefragt ist.

Diverse Chancen – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Vom Lenken und Ablenken – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Im Dialog mit Südkorea – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Vergangenheit und Veränderung

Frank Reichert: Die GTÜ blickt auf ein erfolg- und ereignisreiches Jahr 2023 zurück. Unsere Organisation entwickelt sich ständig weiter – und zu dieser Weiterentwicklung gehört auch die Veränderung. Das unterstreicht für mich der Blogbeitrag zum Wechsel in unserer Geschäftsführung: Dem Willkommen für Gabriele Schmidt-Rauße und Thomas Emmert folgte die Verabschiedung unseres langjährigen Chefs Robert Köstler. Im Juli konnten wir Dr. Frederik Schmidt ebenfalls als Geschäftsführer verkünden.
Sinnbildlich für Weiterentwicklung steht der Beitrag über unser neues Betriebsrestaurant. Unser neuer Geschmacksstützpunkt ist dabei aber nur einer von vielzähligen Mitarbeitervorteilen.
Last but not least bereitet mir die Geschichte über den Porsche 928 aus dem Fuhrpark unseres Classic-Bereichs sehr viel Freude – nicht nur, weil ich das Projekt zum Kauf und zur Restaurierung dieses tollen Fahrzeugs verantworten durfte. Vielmehr entspricht auch der GTÜ-Porsche für mich unserem Drang nach Veränderung und Weiterentwicklung. Ich halte es da gern mit dem folgenden Sprichwort: Keine Zukunft ohne Vergangenheit.

Mit voller Fahrt in eine neue Lebensphase – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Ab Juni bei der GTÜ: „Geschmacksstützpunkt“ statt Kantine – GTÜ-Blog (gtue.blog)

Verjüngungskur für einen alten Porsche – GTÜ-Blog (gtue.blog)

*** Wir wünschen unseren Lesern besinnliche Feiertage. ***