Autokennzeichen: In Treue fest

Die neuen Richtlinien, von der GTÜ erklärt.

Für Nummernschilder gilt eine besondere Haftung.

Wer ein Autokennzeichen verliert, dem steht Ärger bevor. Mitunter sperren die Zulassungsstellen die Buchstaben-Zahlen-Kombination für zehn Jahre. Das heißt: neue Papiere, neue Schilder, Behördengänge. Und womöglich ist das Wunschkennzeichen auch futsch. Da ist es offensichtlich, dass das Nummernschild gut befestigt sein muss und nicht aufgrund von Wind, Wetter und Waschanlage abfallen kann. Das gilt ebenfalls für die roten Kennzeichen, die mit 06 (Händler) oder 07 (Oldtimer) beginnen. Manches wandert von Wagen zu Wagen und findet seinen Halt am Blech nicht selten mit Magneten, Saugnäpfen oder Klettverbindern. Ist das überhaupt erlaubt? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH schafft Klarheit.

Verschraubt ist erlaubt

In Paragraf 10 Absatz 5 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung formuliert der Gesetzgeber eher allgemein: „Kennzeichen müssen an der Vorder- und Rückseite des Kraftfahrzeugs vorhanden und fest angebracht sein.“ Anfang 2023 hat jedoch das „Verkehrsblatt“ als Amtsblatt des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) eine neue Verlautbarung veröffentlicht. Sie füllt diese Vorschrift mit konkreten Inhalten. Danach ist ein Kennzeichen fest angebracht, wenn das Entfernen oder das des Kennzeichenhalters nur mit Werkzeug oder erhöhtem mechanischem Kraftaufwand möglich ist. Somit sind die üblichen Kennzeichenhalter aus Kunststoff durchaus eine gute Lösung. Denn sie sind meist per Schrauben fest mit dem Wagen verbunden. Eine andere Möglichkeit: Löcher in die Kennzeichen, um diese direkt aufs Autoblech oder die Stoßstange zu schrauben. Das hält. Allerdings ist ein Kennzeichentausch vergleichsweise zeitintensiv.

Jede Umdrehung bringt mehr Sicherheit

Gibt es Alternativen?

Das Verkehrsblatt erwähnt ausdrücklich auch „Klebe-, Klett- Magnet oder ähnliche Befestigungen“. Auch bei diesen sei die „feste Anbringung“ sicherzustellen. Keinesfalls darf ein Kennzeichen abfallen, sei es auf Kopfsteinpflaster, in Waschboxen oder auch aufgrund von Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Korrosion, Schlag- und Stoßbelastung. Vor allem die Tuningszene schätzt solche rahmenlosen Halterungen.

Im Zweifel in die Grüne Liste gucken

Die Vorschriften aus dem Verkehrsblatt führt die „Grüne Liste“ des Kraftfahrtbundesamts (KBA) detailliert auf. Darunter sind entsprechende DIN-Normen. „Hersteller solcher Halterungen, die ohne Werkzeug auskommen, können beim KBA eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) beantragen“, erklären die GTÜ-Experten. Dafür muss auf Basis der geltenden Standards (DIN 74069:2016-05 oder DIN 74069:2020-05) ein Nachweis über die Belastbarkeit der Befestigungen des Nummernschilds erbracht werden. Privatleute haben lediglich die Möglichkeit, sich ans KBA zu wenden, wenn sie Ersatz für eine bereits erteilte ABE benötigen. Übrigens: Die Verlautbarung gilt vorerst bis zum 1. Januar 2024.

Erhöhtes Abfall-Risiko

Resümee: Wenn sich Kennzeichen oder Kennzeichenhalterungen mit wenig Kraftaufwand abnehmen lassen, etwa von Magneten fixiert, ist das nicht mehr erlaubt. Wenn das Kennzeichen hingegen bombenfest sitzt, beispielsweise mittels Klett-Befestigungssätzen, Rahmenhalter oder Schrauben und selbst bei flotter Fahrt über schlechteste Straßen nicht abfällt, sollte alles in Ordnung sein. „Das ist eine Entscheidung im Einzelfall“, klärt die GTÜ auf. Immer von Vorteil ist es, wenn solch ein Befestigungssystem eine ABE hat.

Immer außen anbringen

Sicher an Bord ist ein Kennzeichen hinter der Windschutzscheibe oder der Heckscheibe – mag mancher denken. Doch halt: Das ist nicht erlaubt. Das Kennzeichen muss gut erkennbar und sauber an der Kfz-Außenseite angebracht sein. Somit ist auch die feste Anbringung auf der Hutablage nicht gestattet. Und was ist mit den roten Händler- und Oldtimerkennzeichen? Auch wenn Paragraf 10 ausdrücklich die üblichen Nummernschilder „mit schwarzer Beschriftung auf weißem gerandetem Grund“ nennt, gilt für die rote Variante dasselbe. Auch sie gehört außen ans Fahrzeug. Denn eines gilt immer: Die Sichtbarkeit eines Kennzeichens muss unter allen Umständen gewährleistet sein.

Wintercamping: Eine neue Liebe

Ohne gründliche Vorbereitung ist Campen bei Eis und Schnee rasch verhagelt.

Dem Wintervergnügen entgegen, den eigenen Hausstand dabei (Foto: Drew Dau)

Klasse war die vergangene Saison mit dem Camp-Mobil. Viel Zeit in der Natur, wenig im geschlossenen Raum. Und mit diesem Vergnügen soll nun gleich für ein paar Monate Schluss sein? Stellplatz- oder Garagenmiete für das Fahrzeug bezahlen, nur damit es herumsteht? Trübe Aussichten. Aber es gibt einen Ausweg: Wintercamping.

Des Campers Traum vom Winterglück

Viel Camper spielen mit dem Gedanken, auch in der kalten Jahreszeit das Reisemobil oder den Wohnwagen zu nutzen. Die Überlegung liegt nah. Schließlich ist die Heizung topp, der Aufbau gut isoliert – und immer mehr Campingplätze haben ganzjährig geöffnet. Es bietet einen besonderen Reiz, wenn die eigenen vier Wände nahe von Skipiste, Loipe oder Wanderweg ein behagliches Zuhause bieten. Die Experten der GTÜ stimmen zu: Wintercamping kann viel Freude bringen. Allerdings nur dann, wenn sich Camper oder Camperin vor dem Start ins Winterglück einige zusätzliche Gedanken machen, von der Fahrzeugvorbereitung bis zur Tagesplanung.

Ein wenig eng kann es schon werden

Im Sommer wird in den Tag hineingelebt, das ist ja gerade das Schöne am Campen. Frostige Temperaturen oder bitterkalter Regentropfen können das Outdoor-Vergnügen hingegen rasch trüben. Zudem wird es am Abend früh dunkel und spät am nächsten Morgen wieder hell. Da kann im tiefen Winter die kleine Wohnung auf Rädern schon mal eng werden. Denn wenn eine Familie sich zuhause auf hundert Quadratmetern verteilt, stehen hier nun vielleicht zehn Quadratmeter bereit, und es könnte zu Stressmomenten kommen. Aber es gibt entspannende Verlockungen: Nach dem Schneevergnügen ein Besuch des Wellnessbereichs – viele Campingplatze bieten eine solche Oase. Oder auf einen Sprung in nahegelegene Hotels und Hallenbäder. Am Abend geht es in ein gemütliches Restaurant. Das behaglich beheizte Campingmobil steht als komfortabler Schlafplatz mit den eigenen, kuscheligen Bettdecken bereit und am nächsten Tag fürs Frühstück. Und schon geht es wieder hinein in den Winterspaß.

Griffige Winterschuhe für das Fahrzeug

So weit, so gut. Aber ein wenig Aufmerksamkeit verdient auch das Campingmobil selbst, damit so ein Winterurlaub gelingt. Einfach drauflosfahren wie im Sommer empfiehlt sich eher nicht. Das beginnt beim Weg zum Ziel. Winterreifen – M+S mit Schneeflockensymbol – sollten es am Reisemobil oder am Zugfahrzeug sein. Bei der Fahrt ins Gebirge können mit einem Satz Schneeketten oder anderen Traktionshilfen auch steile, schneebedeckte oder eisige Auffahrten bewältigt werden.

Wie Weihnachtsmarkt, nur romantischer

Warm werden mit der Gasflasche

Einige Worte zu Isolation und Heizung: Selbst bei jungen Fahrzeugen kann diese noch verbessert werden. Thermomatten für die Fenster sind ebenso sinnvoll wie – bei Reisemobilen – eine Dämmung der Frontscheiben durch Matten oder passgenaue Thermohauben. Moderne Heizsysteme lassen den Wohnbereich rasch behaglich warm werden. Allerdings nur, wenn Gas oder Kraftstoff nicht zur Neige gehen. Der erfahrene Camper weiß: der Gasstrom versiegt immer in tiefster Nacht. Die Folge: Erst wird er von Kälte im Wohnbereich geweckt, und dann heißt es bei klirrendem Frost die Flaschen außen am Mobil zu tauschen – sofern eine zweite bereitsteht. Weil der Gasverbrauch im Winter hoch ist, reicht selbst eine gut gefüllte 11-Kilo-Gasflasche erfahrungsgemäß nur für zwei bis fünf Tage. Fein raus ist man mit einer Umschaltautomatik, dann werden beim Wechsel von einer Gasflasche zur anderen die Träume nicht gestört. Noch komfortabler ist der Anschluss an eine Gasleitung, die immer mehr Campingplätze ihren Gästen zur Verfügung stellen.

Elektrischer Strom frei Fahrzeug

So ziemlich jeder Campingplatz bietet den Stromanschluss nah an der Parzelle. Beleuchtung über viele Stunden, Fernseher, Kühlschrank oder auch Herdplatte lassen den Stromverbrauch in die Höhe schnellen. In der kalten Jahreszeit macht ein frostresistentes Kabel Sinn, der Leiterquerschnitt sollte mindestens 2,5 Quadratmillimeter betragen. Noch wichtiger als im Sommer ist das ordentliche Verlegen des komplett abgewickelten Stromkabels. Denn sonst kann es beim Schneeräumen versehentlich gekappt werden – und die Lichter und mehr gehen aus. Wer nun an ein Solarpaneel zum Aufladen der Bordbatterie denkt: An manchen Wintertagen reichen die Sonnenstunden nicht zur dauerhaften Versorgung aus.

Vorzelt als Wärmeschleuse

Auch im Winter bietet ein Vorzelt viele Vorzüge. Der Fachhandel bietet an diese Jahreszeit angepasste Varianten an. Sie sind stabiler als die Sommerzelte, um auch Schneelasten und Sturmböen standzuhalten. So ein Vorzelt funktioniert als Wärmeschleuse. Das ist durchaus wichtig, denn wenn bei Minusgraden die ungeschützte Wohnwagentür oder die Schiebetür eines Transporters auch nur für kurze Zeit offenbleibt, ist es im Innenraum rasch vorbei mit der Gemütlichkeit. Das Zelt eignet sich auch als Kühlschrankerweiterung, als Abstellraum für Skier oder Skistiefel oder für alle möglichen Gegenstände, die sonst innen im Weg stehen.

Wintercamping – das ist zwar nichts für jeden Camper. Aber wer sich nach reiflicher Überlegung entschließt, das Abenteuer zu starten, entdeckt vielleicht eine neue heiße Liebe.

Abwechslungsreich und spannend: neuer GTÜ-Caravaning-Ratgeber

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH unterstützt die Caravaning-Begeisterung mit ihrer Kompetenz zum Thema Sicherheit: Ab sofort ist ein informativer und spannender Caravaning-Ratgeber erhältlich, zugleich Band 1 einer neuen GTÜ-Ratgeberreihe. Zu haben ist er bei allen GTÜ-Partnern. Auf 100 Seiten enthält er kompaktes Wissen zu allen wichtigen Bereichen, unter anderem: Die zehn wichtigsten Caravan-Fakten im Check, ein Überblick zu den verschiedenen Fahrzeugen und Größen, Gebrauchtkauf, Grundausstattung, Bordtechnik und natürlich sicherheitsrelevante Themen wie Hauptuntersuchung, Gasprüfung, Fahren. An vielen Stellen geben die GTÜ-Experten außerdem Tipps aus ihrer umfangreichen Praxis. Weitere Infos gibt es hier auf der Website der GTÜ.

Vielfältige Jobmöglichkeiten: Die GTÜ hat dem Nachwuchs etwas zu bieten

Angefangen bei Prüfingenieurin und Prüfingenieur: Krisenfeste Berufsbilder, die Zukunft haben.

Gruppenbild mit Zukunft: Studenten und Auszubildende der GTÜ mit Lisa Bernreiter und Nikoletta Kirgidis (ganz links)

Hermann Schenk ist leidenschaftlich bei der Sache, für die er wirbt. „Solange es Fahrzeuge gibt, die periodisch gesetzlich geprüft werden müssen, wird es diese Tätigkeit geben“, sagt er mit tiefer Überzeugung. „Es ist ein besonders krisenfester Beruf. Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure sind sozusagen immer und überall gefragt, niemand muss fürchten, dass sein Arbeitsplatz ins Ausland verlegt wird.“ Hermann Schenk muss es wissen, arbeitet der Gebietsbeauftragte doch seit 1987 in der Branche – davon mehr als 21 Jahre bei der GTÜ. Er informiert Studentinnen und Studenten und andere Interessierte über das Berufsbild einer amtlich anerkannten Kfz-Prüfingenieurin bzw. eines amtlich anerkannten Kfz-Prüfingenieurs insbesondere bei freiberuflichen Sachverständigen. Deutschlandweit sorgen mehr als 5.000 Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure sowie Sachverständige der GTÜ an gut 10.400 Standorten für Sicherheit auf den Straßen, in dem sie Fahrzeuge vom Roller, über Lastwagen und Busse bis hin zum speziellen Schwerlasttransporter im Blick haben. An diesem Abend richtet er seine Worte an Absolventen des Maschinenbaustudiums der Hochschule Mannheim. Schick gekleidet, voller Vorfreude und bereit für ihre Zukunft zeigen sich die mehr als einhundert jungen Frauen und Männer im Auditorium des Technoseums. Die GTÜ kann ihnen einiges bieten.

Gefragt: Wissen und Kontaktfreude

Alle hören genau zu, als Hermann Schenk detailliert das spannende Berufsbild der Prüfingenieurin bzw. des Prüfingenieurs beschreibt. Mindestalter 23 Jahre, abgeschlossenes Studium in Fahrzeugtechnik, Maschinenbau oder Elektrotechnik, eine vielseitige Zusatzausbildung für die Tätigkeit zur Prüfingenieurin bzw. zum Prüfingenieur sowie die Fahrerlaubnis für so ziemlich alle Fahrzeugklassen – das sind attraktive Eckdaten. Besonders am Herzen liegen Schenk die „Softskills“. Spaß am Umgang mit Mensch und Technik soll die Prüfingenieurin/der Prüfingenieur haben, Kommunikationsfreude besitzen, dem Kunden auch erklären können, was er tut.

Auszeichnung für vielseitige Ausbildung

Die GTÜ tut sehr viel, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Neben den Hochschulaktivitäten bildet sie jedes Jahr junge Menschen aus. Und das sehr erfolgreich: Seit dem 1. September 2022 betreut das Unternehmen insgesamt sechs Auszubildende der Fachrichtung Industrie in seinen Reihen und hat zudem zwei weitere Ausbildungsplätze für Fachinformatik eingerichtet, ebenfalls in der IT werden zwei Praktikanten der Akademie für Datenverarbeitung Böblingen betreut.

Außerdem werden verschiedene Möglichkeiten eines dualen Studiums angeboten. Von Oktober an wird die GTÜ  23 dual Studierende in den Fachrichtungen BWL, Informatik und Maschinenbau mit Vertiefung Kfz-Prüftechnik betreuen. In diesem Jahr starten die neuen Studentinnen und Studenten erstmals mit dem Studienlehrgang BWL-Digital Business Management. Studierende, die in diesem Jahr fertig sind, werden übernommen. All‘ das bleibt nicht unbeachtet: Für ihre Ausbildungsleistung wurde die GTÜ erst im letzten Jahr von der Zeitschrift Capital ausgezeichnet und konnte sich bei der Studie „Beste Ausbilder“ erfolgreich durchsetzen. Darüber hinaus hat die GTÜ-Zentrale in Stuttgart gerade erst einen Kennenlerntag für ihre Azubis und Studierenden durchgeführt, bei denen sie sich austauschen und die Ausbildungsleiterinnen Nikoletta Kirgidis und Lisa Bernreiter kennenlernen konnten.

Mit der GTÜ in eine faszinierende Zukunft

Die GTÜ unterhält Kontakte zu rund 20 Hochschulen in ganz Deutschland. Meist sind umfassende und langfristige Kooperationen vereinbart. Das Spektrum ist groß: Etwa Exkursionen zu GTÜ-Prüfstellen, Teilnahme an Hochschulmessen oder auch Mitgliedschaften im Förderverein der Hochschule gehören dazu. Ebenso geht es um Gestaltung und Unterricht des Lehrmoduls „Schaden und Bewertung an Krafträdern“ für den Bereich Fahrzeugtechnik durch einen GTÜ-Experten. Auch bietet die GTÜ Studierenden des Maschinenbaus und der Fahrzeugtechnik Praxissemesterplätze in der Zentrale in Stuttgart oder bei einem GTÜ-Partner.

Informationen zu Abschlussarbeit, Werkstudententätigkeit, Praxissemester und Praktika, für das Studium und das BOGY-Schülerpraktikum, gibt es hier bei der GTÜ.