Wann geht das Motorrad in den Winterschlaf?

Die Tipps der GTÜ für die Ruhezeit der Bikes

Noch eine letzte Tour im Herbst, danach hat das Motorrad erstmal Pause

Noch mal schnell eine Zweiradrunde im „Goldenen Oktober“, der sich vielleicht sogar in einen kurzen „Goldenen November“ verlängern lässt, danach legen Schmuddelwetter und Kälte das Zweirad dann doch für die Winterpause lahm. Verbringt das Motorrad diese trübe Zeit achtlos abgestellt in Garage oder Carport? Die Experten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH halten das für keine gute Idee.  Technische Aspekte sprechen für eine gründliche Pflege und Wartung des Motorrads vor dem Abstellen.

So bleibt das Bike flüssig

Betriebsflüssigkeiten altern. So enthält etwa in die Jahre gekommenes Motoröl aggressive Substanzen und Metallabrieb der Motorkomponenten verunreinigt es zusätzlich. Rückstände an Benzin oder Wasser können die Schmierfähigkeit des Öls herabsetzen. Das ist tückisch: Während der Ruhemonate greift der verunreinigte Schmierstoff Kolben, Laufflächen oder Lager an, sogar Rost kommt vor. Deswegen raten die GTÜ-Experten, das Öl samt Ölfilter unbedingt und unabhängig von den gefahrenen Kilometern spätestens alle zwei Jahre vor dem Abstellen zu wechseln. Ähnlich verhält es sich mit der Bremsflüssigkeit. Deren Wasseranteil nimmt mit der Zeit zu, von einem auf mehrere Prozent. Das kann zu haarigen oder gar lebensgefährlichen Fahrsituationen führen, beispielsweise bei Bergabfahrten.

Volltanken, bitte!

Viele Motorradtanks bestehen aus Stahl oder Aluminium, manche aus Kunststoff oder Karbon. Kondensiert die Luft in Blechtanks, kann Rostbildung die Folge sein. Das lässt sich vermeiden, wenn der Tank vor dem Abstellen randvoll befüllt wird. Der Innenfläche von Kunststofftanks jedoch kann unbewegtes Benzin zusetzen. Bei ihnen empfiehlt es sich, den Tank vor dem Abstellen leerzufahren. Karbon-Tanks sind dagegen unempfindlich gegen Benzin und Luft.

Batterien lieber laden

Wenn die Batterie über den Winter angeschlossen bleibt, wird es danach oft nichts mit dem raschen Start in den Frühling. Vielmehr ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Müdigkeit der Batterie nicht mehr abschütteln lässt. Kleinverbraucher wie etwa die Uhr haben sie leer gesogen. Gute Überlebenschancen hat der Energiespender, wenn der Minuspol von der Batterie getrennt wird. Noch besser ist dazu ein regelmäßiges Laden in der Garage alle paar Wochen. Fehlt der Stromanschluss, ist auf der sicheren Seite, wer die Batterie abklemmt, in einen nicht zu kalten Keller stellt und regelmäßig lädt.

Zwei große Hilfen für Zweiradfans

Wer sich eingehender mit dem Bike beschäftigen will, sollte die GTÜ-Checkliste zur Hauptuntersuchung zur Hand nehmen (https://www.gtue.de/de/gtu/publikationen/checklisten/fuer-motorraeder). Alle abgehakten Punkte geben Gewissheit für ein fehlerfreies Motorrad, das außerdem für die nächste Hauptuntersuchung bei einem GTÜ-Stützpunkt bestens gerüstet ist. Auch der Motorrad-Ratgeber der GTÜ mit vielen Tipps leistet immer gute Dienste. (Motorrad-Ratgeber | GTÜ (gtue.de).

Mit kleinem Aufwand zum guten Gefühl

Kostenlose Checks bei vielen GTÜ-Partnern.

Der Herbst ist da – wetterfeste Reifen sind gefragt

Eine gute Vorbereitung verringert viele Gefahren: Diffuses Licht, tiefstehende Sonne, Regen, Laub auf der Fahrbahn, mitunter sogar Eis und Schnee stellen Autofahrerinnen und Autofahrer in Herbst und Winter vor besondere Herausforderungen. Wer nicht zuhause bleiben will, muss sich Wind und Wetter stellen. Das Risiko wird dabei deutlich verringert, wenn die Lichtanlage optimal funktioniert. Denn nur wer gut sehen kann, ist in der Lage, Entfernungen richtig abzuschätzen oder potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Wenn dann noch die Reifen zu allen Straßenverhältnissen passen und in gutem Zustand sind, haben die Autofahrer vieles für die sichere Fahrt durch die langen Nächte getan. Soweit die Theorie. 

Die Umsetzung der guten Vorsätze

Für die Praxis sorgt die GTÜ – sie fördert die Verkehrssicherheit mit einem kostenlosen Licht- und Reifencheck. Der Aufwand für die Autobesitzer ist gering – einfach bei den teilnehmenden GTÜ-Partnern vorfahren. Hier schauen Experten aufs Fahrzeug. Mit ihrer Erfahrung können sie besser als viele Autofahrer beurteilen, ob alles fit ist für die Fahrt durch den Winter. Klar, in der heimischen Garage kann jeder leicht nachprüfen, ob alle Lichter funktionieren. Doch bei der für die Fahrt durch den Winter sehr wichtigen Justierung der Fahrscheinwerfer stößt der Laie schnell an seine Grenzen. Genau diese wird deshalb beim GTÜ-Serviceangebot kontrolliert. Erfahrung setzt auch die Einschätzung über den Zustand der Reifen voraus.

Der Fachmann hat den Durchblick

In den GTÜ-Prüfstützpunkten werden sämtliche Leuchten außen am Fahrzeug gecheckt, also Abblend- und Fernlicht sowie Bremsleuchten, Warnblinkanlage, Kennzeichenbeleuchtung und Begrenzungsleuchten. Neben der Funktion schauen die Experten an Leuchten nach Beschädigungen, sicherer Befestigung und Dichtigkeit. Ein kurzer Blick zeigt, ob die korrekten Leuchtmittel montiert sind. Denn falsch eingesetzte, verwechselte oder gar unzulässige Leuchtmittel finden sich immer wieder.

Der Reifencheck umfasst die Profiltiefe, den Blick auf mögliche Fremdkörper in der Reifendecke, den Luftdruck, den Zustand von Ventilen und Felgen und ob der Verschleiß unauffällig ist. Ungleich abgefahrene Reifen deuten beispielsweise auf einen Fahrwerkdefekt hin. Wer Winterreifen hat, sollte erst nach deren Montage zum Licht- und Reifencheck fahren. Ganzjahresreifen können jederzeit gecheckt werden.

Längere Nächte, voller Durchblick

Das O und O der Reifen

Zum Schluss noch eine Faustregel: von „O bis O“ – von Oktober bis Ostern reicht die Einsatzzeit für Winterreifen am Auto. Ihre Vorteile spielen sie nicht erst bei Schnee und Eis aus. Schon bei Temperaturen im einstelligen Grad-Celsius-Bereich und bei nasser Fahrbahn verbessern sie das Fahrverhalten merklich. Denn ihre Gummimischung härtet bei Kälte nicht aus – im Gegensatz zu Sommerreifen. Auch das kräftigere Profil trägt zum besseren Grip bei. Mindestens vier Millimeter Profiltiefe sollten Winterreifen deshalb haben, damit der Effekt zum Tragen kommt.

Hier finden Sie einen GTÜ-Partner in Ihrer Nähe.

Fahrrad-Gutachten zahlen sich aus

Wenn der E-Bike-Crash zum Versicherungsfall wird

Oft ein teurer Spaß – auch im Falle einer Reparatur (Bild: unbox-guy / Unsplash)

Fahrradunfälle mit Folgen gab es immer schon. Nur: Früher waren Fahrradwerte deutlich niedriger als bei den heute üblichen Bikes. Daher regelten die Unfallbeteiligten Sachschäden gern direkt untereinander, auch um Rabatte bei den Versicherungsprämien nicht zu gefährden. Die Versicherung wurde meist gar nicht erst informiert, daher wurden auch keine Gutachten erstellt. Das hat sich mittlerweile gründlich geändert. Dann werden GTÜ-Partner wie Richard Stoll in Sindelfingen zur Begutachtung hinzugezogen, damit Unfallopfer den angemessenen Schadenersatz bekommen.

Unterschätzte Geschwindigkeit ist häufige Unfallursache

Unfälle mit Fahrradbeteiligung haben viele Ursachen. Richard Stoll weiß aus Erfahrung, dass Autos mit einem Fahrrad nicht selten kollidieren, weil Autofahrer Tempo und Beschleunigungsvermögen eines E-Bikes oder Pedelecs unterschätzen. Rechtsanwälte vertreten dann meist die Unfallopfer. Dabei geht es um Verletzungen und Schmerzensgeld sowie um Schäden an Zubehör wie Kleidung, Helm, Satteltaschen und letztlich dem Fahrrad selbst. Die Kosten übernimmt die obligatorische Kfz-Versicherung des Unfallverursachers.

Auch bei Unfällen mit Fahrrädern gefragt

Räder auf dem Heckträger

Es gibt auch Crashs, ohne dass sich ein Rad drehen muss. Weil immer mehr Bikes mit einem Fahrradträger transportiert werden, der am Heck eines Pkw oder auf der Anhängerkupplung befestigt ist, können Zweiräder bei Pkw-Auffahrunfällen ungewollt zum Puffer zwischen den Fahrzeugen werden. Nicht nur sie erleiden dann Schäden, sondern auch das Auto. Verzogene Karosserieteile am Heck oder eine verschobene Anhängerkupplung kann an der Fahrzeugunterseite erhebliche Schäden verursachen. Mit teuren Folgen für die Instandsetzung – plus Fahrradersatz. Sind etwa zwei E-Bikes auf dem Träger befestigt, kommen rasch 5.000 Euro oder mehr dazu. Auch hier trägt die Versicherung des Unfallverursachers die Kosten.

In anderen Fällen greift die Privathaftpflicht

Es gibt anders gelagerte Fälle: Vor allem auf Mountainbike-Pisten kollidieren Fahrradfahrer miteinander und die Bikes werden beschädigt. Lässt sich die Schuldfrage klären, begleicht die Privathaftlichtversicherung des Unfallverursachers meist den Schaden. Ähnliches gilt für die Tierhaftpflicht, wenn zum Beispiel ein großer Hund einen Radfahrer zu Fall bringt. Ein großer Unterschied zur Kfz-Haftpflicht besteht aber: Diese Versicherungen sind nicht vorgeschrieben. So gibt es den einen oder anderen Fall, bei dem der Geschädigte auf seinen Kosten sitzen bleibt.