Der Große unter den Kleinen wird stolze 70

Im Frühjahr 1955 erscheint der Bestseller Fiat 600

Die vorne angeschlagenen Türen verraten einen Fiat 600 D ab Baujahr ’64. Im selben Jahr erscheint der modernere 850, doch der 600 bleibt weiter im Programm. Foto: Stellantis

Den Fiat 500 lieben alle, doch den etwas größeren 600 scheint die Welt vergessen zu haben. Seine Fans finden das nicht schlimm: Auch der andere Bestseller des Fiat-Programms bietet das filterlose Fahrgefühl der Fünfziger, ist heute aber das seltenere und auch günstigere Auto. Und feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag.

Es beginnt mit einem Befehl

Schließen Sie sich in ein Zimmer ein“, spricht der Fiat-Generaldirektor Gaudenzio Bono, „und kommen Sie erst heraus, wenn die Zeichnungen fertig sind.“ Nicht alles ist in den Fünfzigern einfacher als heute, das Erteilen von Befehlen aber anscheinend schon. Es ist ja kein Werkstudent, dem Bono das sagt, sondern Dante Giacosa, immerhin der Chefentwickler von Fiat. Und das Ergebnis ist keine Studie, die auf irgendeiner Messe glänzt und dann verstaubt, sondern einer der wichtigsten Kleinwagen seiner Zeit, den Fiat 600. Einer, der nicht nur Italien motorisiert, sondern die halbe Welt, nur weiß die das heute nicht mehr.

Der Fiat 600 ist nur 3,22 Meter kurz, eignet sich aber trotzdem für kleine Familien. Mit etwas gutem Willen passen sogar vier Erwachsene rein.
Foto: Stellantis

Niedlich, aber ewiger Zweiter

Er ist einer dieser stillen Helden, die im Schatten eines größeren Kollegen stehen. Allerdings ist der Größere hier der Kleinere: Weil der Fiat 500 noch ein bisschen niedlicher aussieht als der 600, gehört er für die Nostalgiker zum italienischen Alltag wie kein anderes Auto. Dabei ist der Fiat 600 schon ein Bestseller, als der Cinquecento 1957 erscheint. Und er wird es bis zum Ende seiner Tage bleiben, denn wer seinen Fiat nicht nur braucht, um über die Dörfer zu gurken, der nimmt auch weiterhin den 600er. Er ist das erwachsenere Auto, das auch auf der Autostrada mitspielen kann. Oder auf der Bundesautobahn, denn auch bei uns in Deutschland ist der Fiat 600 ein Erfolgsmodell.

Ganz einfach, aber nicht primitiv

Allzu lange wird Dante Giacosa nicht im zugesperrten Büro sitzen, schließlich ist in den Dreißigern schon der Topolino auf sein Konto gegangen. Leichter und kleiner als der Topolino soll der Nachfolger sein, so fordert es das Fiat-Management, und gerne auch etwas geräumiger, gerade im Fond. Giacosa schafft es mit einer selbsttragenden Karosserie und dem Verzicht auf die lange, schwere Kardanwelle, denn Motor und Getriebe sitzen jetzt im Heck. Ein vollgetankter Fiat 600 wiegt genau 600 Kilogramm, nur der Lloyd und das Goggomobil sind leichter. Doch an den Schliff und die Fahrkultur des kleinen Italieners kommt keiner der deutschen Konkurrenten heran.

Anfangs müssen 19 DIN-PS reichen, 1960 werden es dann 25. Nicht nur das Temperament des wassergekühlten Vierzylinders überzeugt damalige Käufer, sondern auch seine Laufkultur: In der kleinen Klasse sind sonst luftgekühlte Zweizylinder üblich.
Foto: Burkhard Steins/Pre Select

Der Käfer siegt nur auf der Autobahn

Selbst die stolzen Käfer-Fahrer werden nachdenklich, als im Frühjahr 1955 die ersten Fiat 600 über den Brenner kommen. Auf der Autobahn ist die Welt gerade noch in Ordnung, denn wenn der Fahrer eines 30-PS-Käfers sich auf das Gaspedal stemmt, hält er den Fiat auf Distanz. Doch auf der Landstraße „läuft ihm der kleine Kerl glatt davon“, wie das Fachblatt „auto motor und sport“ damals schreibt. Berichtet wird auch von Porsche- und Mercedes-Besitzern, die den fahraktiven Fiat nach einer Proberunde am liebsten behalten würden. Neben dem Gefühl der Schwerelosigkeit ist es vor allem die direkte Lenkung und die präzise Schaltung, die imponiert. Und obwohl der Fiat nur 3,22 Meter kurz ist, passen vier Erwachsene rein. Zum ersten Mal kann kleiner beim Auto auch besser sein.

Die feineren Fiat kommen aus Heilbronn

Ein billiges Auto ist der 600er übrigens nicht: Er kostet 590.000 Lire oder 4.280 Mark, fast so viel wie der Käfer. Seinen Erfolg hält das nicht auf, weshalb im Sommer 1956 auch die Produktion im Heilbronner Fiat-Montagewerk beginnt. Offiziell heißt er dort nicht Fiat 600, sondern NSU-Fiat Jagst, nach einem Fluß in der Nachbarschaft. Über 170.000 Exemplare des italienischen Bestsellers kommen bis 1969 aus dem württembergischen Unterland. Sie gelten Insidern stets als die etwas feineren Fiat.

Der Jagst-Schriftzug auf dem Motordeckel verrät einen NSU-Fiat aus deutscher Produktion. Dazu verbreiten Drahtspeichen-Räder einen Hauch von Exotik: Der 600er ist in den Sechzigern ein beliebtes Tuningobjekt.
Foto: Burkhard Steins/Pre Select

Der 600er wird zum Weltauto

Vor allem dadurch unterscheidet sich der Fiat 600 vom kleineren Cinquecento: Der eine ist ein Sinnbild Italiens, der andere ein Weltauto. Zu den 2,7 Millionen Autos, die Fiat in Turin baut, kommen nochmal 923.000 Lizenzexemplare von Zastava in Jugoslawien und 814.000 von Seat in Spanien, wo es den 600er sogar in einer viertürigen Stretchversion namens 800 gibt. Auch in Argentinien und Chile, Australien und Malaysia stehen Montagewerke, weshalb es alle Versionen zusammen auf 4,94 Millionen Exemplare bringen.

Eigentlich ist er zu günstig

Viel wichtiger ist heute, dass der Fiat 600 zu den Schnäppchen der Oldtimerszene gehört: Selbst ausgezeichnete Exemplare kosten vierstellig, während der 500er im gleichen Zustand locker an der 15.000-Euro-Grenze kratzt. Am haltbarsten ist laut Fiat-600-Kennern übrigens das Blech der deutschen Version.

Der „Leukoplastbomber“ wird stolze 75

Der Lloyd sorgt für Fahrspaß auch bei den kleinen Leuten

Für die elegante Dame ist der Lloyd sogar als Coupé zu haben. Allerdings wird es nur in Mini-Stückzahlen verkauft.
Foto: Archiv Christian Steiger

Es sind die Reichen der jungen Bundesrepublik, die im eigenen Auto sitzen. Das ändert sich im Frühjahr 1950 – nicht mit dem VW Käfer, denn der ist noch zu teuer, sondern mit dem Lloyd LP 300 aus Bremen: Er wird zum Bestseller, weil ihn auch Facharbeiter und kleine Angestellte bezahlen können.

Nur mit eingezogenem Kopf

Als der Kopf des Dummys gegen das Dach des Prototypen stößt, verpasst ihm Carl F. W. Borgward einen Schlag ins Genick: Die Puppe sackt zusammen, jetzt passt sie rein ins neue Auto. Für elaborierte Diskussionen ist keine Zeit im Jahr zwei der jungen Bundesrepublik, schon gar nicht beim Autotycoon Carl F. W. Borgward. Der Erfolg des Lloyd LP 300 gibt ihm vor 75 Jahren recht: Die kleine Kiste ist ein Verkaufsrenner und macht kleine Leute mobil. Und tatsächlich passen sogar Zwei-Meter-Männer rein, wenn sie den Kopf einziehen, in Froschhaltung hinterm großen Lenkrad hocken und sich nicht daran stören, dass die Rückenlehnen nur bis knapp über ihre Nieren reichen.

Der Besitzerstolz ist nicht zu übersehen: Für viele Ureinwohner der Bundesrepublik ist ein Lloyd das erste eigene Auto.
Foto: Archiv Christian Steiger

Stoßdämpfer sind Luxus

Nur 2.800 Mark soll der Lloyd kosten, als Borgward seinen neuen Kleinwagen im Frühjahr 1950 vorstellt. Am Ende sind es 534 Mark mehr, denn Borgwards Buchhalter hatte bei der Kalkulation zunächst die Gewinnspanne der Händler vergessen. Den Erfolg des Lloyd hält das nicht auf, weil er kaum teurer ist als ein Motorrad mit Seitenwagen und trotzdem Platz genug für vier Personen hat. Außerdem sieht er wie ein richtiges Auto aus, obwohl er bloß eine provisorische Fahrmaschine ist. Eine Ganzstahl-Karosserie ist in dieser Preisklasse nicht drin, deshalb besteht der Aufbau aus einem Holzgerüst, das Borgwards Handwerker mit Sperrholzteilen beplanken, mit einer isolierenden Filzschicht versehen und dann mit farbigem Kunstleder überziehen. Auf einen Kofferraumdeckel müssen Lloyd-Käufer verzichten, eine Tankanzeige fehlt ebenfalls, die Betriebsanleitung empfiehlt das Messen mit Hilfe eines Holzstabs. Als Gipfel des Geizes lässt Borgward auch die Stoßdämpfer weg.

Mit etwas gutem Willen passen ganze Familien in den Lloyd. Die breite Motorhaube verrät einen 300er von 1952, das Besatzungskennzeichen die Herkunft aus dem Landkreis Traunstein in Bayern.
Foto: Archiv Christian Steiger

Türen wie aus Papier

Eine rollende Verzichtserklärung ist so ein Lloyd LP 300 aber trotzdem nicht. Dank der bauchigen Karosserieform und der papierdünnen Türen bringt es der Kleinwagen auf eine Innenbreite von 1,23 Metern, mehr bietet damals auch der VW Käfer nicht. Und obwohl sein 0,3-Liter-Zweizylinder-Motörchen mit dem laut heulenden Kühlgebläse nur 10 PS leistet, nehmen ihn die Zeitgenossen nicht als Schwächling war. „Es scheint kein Hindernis zu geben, das der Lloyd nicht überwinden könnte“, staunt Werner Oswald damals im Fachblatt „Auto – Motor und Sport“ und beschreibt, wie er die verschneite Alte Weinsteige in Stuttgart im ersten Gang mit vier Personen niedergerungen hat. Auch die direkte Lenkung des Lloyd, die geringe Seitenneigung und das neutrale Kurvenverhalten lobt der Tester: „Ich möchte bezweifeln, dass man ihn ins Schleudern bringen kann.“

Der Lloyd-Prospekt verspricht 1951 nicht zu viel: Ein LP 300 kostet 1300 D-Mark weniger als der einfachste Volkswagen.
Foto: Archiv Christian Steiger

Die Konkurrenz dichtet mit

Es gehört zur Erfolgsgeschichte des Lloyd, dass er trotz seines zähen Wesens zur Witzfigur wird. Der berühmte Spottvers „Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“ geht allerdings eher auf die Verkäufer der Konkurrenz zurück als auf die Besitzer. Und der Spitzname „Leukoplastbomber“, der sich wegen des Kunstlederbezugs einbürgert, lässt sogar einen Hauch von Bewunderung aufblitzen: Denn der Lloyd hat ihn von der Focke-Wulf Fw 158, einem Transportflugzeug des Zweiten Weltkriegs, dessen tragende Konstruktion teilweise mit Stoff bespannt war. Die „Leukoplastbomber“ waren oft als Sanitätsflugzeuge unterwegs, die Verwundete ins Lazarett brachten. Dass das genarbte Kunstleder des Lloyd eine gewisse Ähnlichkeit mit Heftpflaster hat, ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.

Der Zweizylinder-Zweitaktmotor bleibt vielen Zeitzeugen wegen seines jaulenden Kühlgebläses in Erinnerung. Ein Austauschmotor kostet 1951 nur 98 D-Mark.
Foto: Archiv Christian Steiger

Nach dem Lloyd kommt die Isabella

Eine Lösung auf Dauer ist die Fachwerk-Konstruktion des Lloyd ohnehin nicht. Schon im März 1953 bekommt er Seitenteile aus Stahlblech, zehn Monate später folgen Motorhaube und Heck und im November 1954 schließlich die Ganzstahl-Karosserie. Als Alexander, den es sogar in einer sportlichen TS-Version gibt, verwandelt sich der kleine Simpel in einen kultivierten Kleinwagen. Zu Beginn der Fünfziger verdient er die Millionen, die Borgwards legendäre Isabella erst möglich machen, und lässt den Bremer Einzelgänger zum drittgrößten deutschen Autobauer aufsteigen. Doch auch mehr als 300.000 verkaufte Lloyd-Kleinwagen können nicht verhindern, dass Borgwards Autoimperium 1961 zusammenbricht. Die Zeit der einfachen Lösungen ist vorbei.

Lloyd-Parade beim Vertragshändler Balke in Braunschweig, 1952. Die zweifarbige Ausführung des LP 300 ist populär, denn sie kostet keinen Aufpreis.
Foto: Archiv Christian Steiger

Preise im Sinkflug und hochgelegte Sprinter: Das sind die Trends der CMT in Stuttgart

Die Stimmung in der Caravaning-Branche war schon mal ausgelassener, nach Jahren des Booms hat sich die Nachfrage abgekühlt. Jetzt müssen es Rabatte richten: Auf der Stuttgarter CMT, einer der größten Urlaubs- und Freizeitmessen der Welt, schlägt bis zum 26. Januar die Stunde der Schnäppchenjäger.

Über 70.000 Besucher am ersten Wochenende, viele davon mit ernstem Kaufinteresse. Foto: Christian Steiger

Volle Höfe statt langer Lieferzeiten

Die wichtigste Neuheit der CMT ist, dass es diesmal kaum wichtige Neuheiten gibt. Sicher, ein paar neue Modelle und Grundrisse sind dabei. Doch sie gehen unter zwischen den vielen Plakaten und Displays, die auf Preisnachlässe und Sondermodelle aufmerksam machen. Und deshalb ist es für die Kaufinteressenten doch wieder spannend: Denn nicht nur die langen Lieferfristen der Corona-Jahre sind Geschichte, sondern auch das mitleidige Lächeln der Verkäufer, wenn es um Rabatte geht.

Rabatte bis in den Sommer

Es ist kein Geheimnis: Die Höfe der Händler stehen voll, denn viele Hersteller haben auf Halde produziert, als wäre das ewige Wachstum so sicher wie der nächste Ferienbeginn. Blöd nur, dass gestiegene Preise, höhere Zinsen und Zukunftsangst die Kauflust dämpfen. „Im Moment geht es nicht ohne Rabatte. Nirgendwo“, sagt der Vertriebsmanager eines großen Herstellers. „Normalität tritt erst ein, wenn wir die Bestandsfahrzeuge los sind. Aber das wird mindestens bis zum Sommer dauern.“

Schnäppchen-Alarm: Bei manchen Händlern stehen noch Neufahrzeuge von 2023. Foto: Christian Steiger

70.000 Besucher am ersten Wochenende

Neue Modellreihen würden den großen Abverkauf nur stören. Deshalb staunt kein Insider darüber, dass der börsennotierte Branchenriese Knaus Tabbert die zur CMT angekündigte Lifestyle-Marke Xperian erstmal auf Eis gelegt hat. Statt des neuen Labels müssen es die Editionsmodelle richten. Über 18.000 Euro Ersparnis verspricht Knaus beim Wave 700 LX Platinum Edition, einem üppig ausgestatteten Teilintegrierten auf Fiat-Ducato-Basis. Und wer auf der CMT die Dometic-Dachklimaanlage mitbestellt, bekommt sie zum halben Preis. Macht zusammen fast 20.000 Euro Preisvorteil gegenüber dem vergleichbaren, aber individuell konfigurierten Modell – womit der Preis wieder auf dem Niveau von 2022 angekommen ist. Das ist ein Wort, denn dazwischen lagen gleich mehrere Erhöhungen, die viele Kaufpläne platzen ließen. Die Käufer haben das anscheinend verstanden, denn das Gedrängel auf der CMT ist am ersten Messetag mindestens so groß wie in den Jahren des Booms. Über 70.000 Besucher sind es am ersten Wochenende – was die Messe Stuttgart als „hervorragenden Auftakt“ mit „überwältigender Stimmung“ verbucht.

Nicht zu viel versprochen: Die Caravaning-Branche lässt mit sich handeln wie seit Jahren nicht mehr
Foto: Christian Steiger

Selbst Neuwagen von 2023 sind noch da

Mit 20.000 Euro Rabatt ist Knaus Tabbert nicht alleine, selbst bei einem Kastenwagen wie dem Hobby Maxia Van ist auf der CMT ein Nachlass im Gegenwert eines neuen Kleinwagens drin. Bei Bürstner steht der neue Lyseo Skyline Edition, ein Teilintegrierter auf Ducato-Basis, der mit seinem Aktionspreis von 69.990 Euro nicht teurer als viele Campervans. Extras wie das Automatikgetriebe, ein Multimedia-System und sogar Lederpolster sind trotzdem serienmäßig an Bord.

Der Sprinter kraxelt der Krise davon

Doch nicht überall tobt auf der CMT die Rabattschlacht. Zumindest die boomende Klasse der Allrad-Reisemobile scheint noch wachstumsfähig zu sein, wie die große Anzahl der höhergelegten Mercedes Sprinter zeigt. Von günstig spricht in dieser Marktnische keiner: Nur der bayrische Kastenwagen-Spezialist Pössl schafft es, seinen Roadstar X zum Basispreis von knapp unter 100.000 Euro anzubieten. Der Weinsberg X-Pedition dagegen ist als Allradler nicht unter 125.000 Euro zu haben, obwohl er von der Einsteigermarke des Knaus-Tabbert-Konzerns stammt. Der Eura Xtura kostet sogar 144.000 Euro, allerdings bietet er dafür das üppigere Raumangebot eines Teilintegrierten und ein aufwendiges Autarkiepaket, zu dem eine mächtige 330-Ah-Lithium-Bordbatterie gehört.

Die Manufaktur-Marke Star Van bietet den Sprinter mit ausfahrbarer Heckverlängerung an. Foto: Christian Steiger

Aufstelldach oder Heckverlängerung?

Auch die slowenische Marke Adria hat neuerdings einen Allrad-Sprinter, einen der wenigen, die sich mit Aufstelldach bestellen lassen. Das besondere Kennzeichen des Malibu Genius Performance ist dagegen eine 48-Zentimeter-Heckverlängerung aus GFK. Und der Star Van All Terrain Cruiser, ein Manufaktur-Produkt aus Norddeutschland, bietet zum Preis von 159.900 Euro ein elektrisch ausfahrbares Heck, das den Wohnraum um 1,20 Meter verlängert. Für Wintercamper soll der patentierte Slide-out demnächst mit Dachheizung erhältlich sein. Wer behauptet, er habe in der Camping-Branche schon alles gesehen, hat nicht mit der Kreativität der Kleinserien-Produzenten gerechnet.

Der Adria Supertwin 4×4 gehört zu den wenigen Allrad-Sprintern mit optionalem Aufstelldach
Foto: Christian Steiger

Weltpremiere: Ducato mit elektrischer Hinterachse

Zu den wenigen Weltneuheiten der CMT gehört der Electrix der französischen Marke Challenger. Zwar trägt das Ausstellungsstück noch einen Aufkleber mit dem Hinweis „PROTOTYPE“, doch bestellen lässt sich der Plug-in-Hybrid schon – und bereits im Herbst könnten, so der Hersteller, die ersten Camper mit dem Electrix unterwegs sein. Zum gewohnten Turbodiesel des Fiat Ducato mit 140 oder 180 PS Leistung kommen zwei elektrische Radnabenmotoren an der Hinterachse, die 122 PS leisten und 1400 Newtonmeter Drehmoment stemmen. Bis zu 100 Kilometer weit soll der schlanke Teilintegrierte im E-Modus kommen – und trotz des Batteriepakets am Unterboden nicht mehr als 3011 Kilogramm wiegen. Zu den Schnäppchen der CMT gehört der Electrix allerdings nicht: Er kostet mindestens 99.990 Euro. Ob ein kleiner Nachlass drin ist?

Challenger macht den Ducato zum Plug-In-Hybrid mit bis zu 100 km elektrischer Reichweite
Foto: Christian Steiger