Das Traumauto zum neuen Führerschein

Der Führerschein ist geschafft! Endlich allein unterwegs sein im eigenen Auto. Welches der perfekte Wagen für Fahranfänger ist? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH hat wichtige Tipps parat rund um die Auswahl des ersten eigenen Autos und den sicheren Umgang damit.

novice driver in the car smiling

Den Führerschein frisch in der Tasche – und jetzt?

Alles absolviert, alles bestanden: die Fahrstunden, die Theorieprüfung und zum Schluss auch die mit einiger Nervosität erwartete Prüfungsfahrt. Glücklich und stolz hält man den Führerschein in der Hand. Jetzt fehlt nur noch das eigene Auto. Diese sechs GTÜ-Tipps helfen bei der Wahl und den Start ins Leben als Autofahrer.

1 – Sicherheit geht vor – ganz besonders am Anfang

Auch mit der frischen Fahrerlaubnis in der Tasche ist man noch kein erfahrener Profi hinter dem Lenkrad, denn es fehlt Routine. Deshalb ist der wichtigste Punkt bei der Auswahl des ersten eigenen Autos die Sicherheit: Airbags, ABS und ESP sollten zur absolut sinnvollen Grundausstattung gehören, zusätzlich nützlich sind moderne Helfer wie etwa Notbremsassistent und Spurhaltewarner. In kritischen Momenten können solche Assistenzsysteme den Unterschied machen.

2 – Kompakt, aber oho

Bestimmt gibt es einen Traumwagen mit viel Platz oder viel Leistung. Optimal für Fahranfänger ist hingegen ein kleineres Auto mit nicht zu starkem Motor. Das ist günstiger in der Anschaffung und auch beim Fahren entspannter, vor allem in der Stadt und im Ballungsraum: Man findet besser einen Parkplatz und kommt auch im dichten Verkehr leichter zurecht.

3 – Gern ein Auto mit Biografie

Ein Neuwagen dürfte meist zu teuer sein. Wer sich stattdessen für einen jungen Gebrauchten entscheidet, erhält gleich mehrere Vorteile: Die Technik ist auf einem ziemlich aktuellen Stand, der Preis dafür aber deutlich niedriger. Wichtiger Tipp der GTÜ: Bei einem rund drei Jahre alten Gebrauchten lohnt es sich darauf zu achten, dass er bereits die Hauptuntersuchung absolviert hat – seine erste nach der Neuzulassung. Sie beurteilt Verkehrssicherheit und Umweltverhalten des Autos.

4 – Klug gerechnet

Klar, die Anschaffung des ersten eigenen Autos ist mit Begeisterung verbunden. Trotzdem sollte man sich vor dem Kauf die Zeit nehmen, um genau zu rechnen. Und dabei geht nicht nur um die Kaufsumme, sondern auch die laufenden Kosten: Dazu zählen beispielsweise Spritverbrauch, Steuer und Werkstattkosten. Das kann schnell teuer werden, wenn all diese Kostenpunkte im oberen Bereich des Vergleichsfelds liegen. Also am besten verschiedene Modelle vergleichen, Angebote einholen und ein zum Budget passendes Modell wählen.

5 – Pfiffig versichert

Kfz-Versicherungen für Fahranfänger sind relativ teuer, daran kommt man nicht vorbei. Allerdings lässt sich mit kluger Planung auch an dieser Stelle sparen. Tipp der GTÜ: In der Familie nachfragen, ob man in eine bestehende Versicherung mit aufgenommen werden kann oder ob es möglich ist, eine bestehende Schadensfreiheitsklasse zu übernehmen. Das kann Geld sparen – ebenso wie das Zulassen des ersten eigenen Autos als Zweitwagen auf die Eltern.

6 – Verantwortung beginnt mit dem ersten Kilometer

Nun steht das Auto vor der Tür – Glückwunsch! Das bedeutet zugleich Verantwortung: Am besten gewöhnt man sich sofort an einige wichtige Rituale. Dazu gehört, regelmäßig den Reifendruck zu prüfen und die Scheibenreinigungsflüssigkeit aufgefüllt zu halten. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit ist ein Lichtcheck Gold wert. Eine wintertaugliche Bereifung sorgt für Sicherheit auf kalten und verschneiten Straßen.

Alles erledigt? Dann darf der Fahrspaß beginnen: mit Verantwortung und einem sicheren, passenden Auto.

Komplizierte Technik spielerisch verstehen

Ob Bagger oder Dampfmaschine: Spielzeugklassiker sind klasse

Greifen Ingenieure zu Konstruktionsspielzeugen, dann mitunter nicht allein in ihrer Freizeit: Auch im Beruf durchdenken, planen und testen sie künftige Konstruktionen mit Hilfe von Baukastensystemen. Dieser Brückenschlag zwischen technischem Spiel und Industrieentwicklung ist seit vielen Jahrzehnten bewährt – Technik wird erlebbar im Miniaturmaßstab.

Für das Leben lernen

Was im Berufsalltag funktioniert, hat seinen Ursprung in Kinderzimmer oder Klassensaal, denn Konstruktionsspielzeug fasziniert schon die Jüngsten. Mit Bausystemen wie etwa Fischertechnik und Meccano lassen sich Mechanik, Statik, Elektrotechnik und Hydraulik verstehen – längst natürlich auch die digitale Welt von Steuerung und Sensorik. Wenn Mädchen und Jungen solche Modelle bauen, schult dies das Verständnis für technische Zusammenhänge – und führt vielleicht einmal zu einer entsprechenden Karriere. Das öffnet spannende Berufsfelder, beispielsweise als Prüfingenieur bei der GTÜ.

Fischertechnik-Industriemodell einer Produktionslinie mit speicherprogrammierbarer Steuerung.

Jubiläum im Schwarzwald

Vor 60 Jahren hat Artur Fischer, bekannt auch für die Dübel-Befestigungstechnik, das Konstruktionssystem Fischertechnik erfunden. Als Vorbild für seine Baukästen nahm sich Dübelhersteller Fischer zwar die klassischen Metallbaukästen. Doch er setzte konsequent auf moderne Werkstoffe wie Nylon und eine auf Zug wie Druck belastbare Verbindungstechnik ohne Schraubverbindungen. Das System ist seither topmodern geblieben. Denn Fischertechnik wird ständig weiterentwickelt, ohne seine Wurzeln zu vergessen.

Modell eines fahrerlosen Transportsystems von Fischertechnik aus einem Industriemodell zur agilen Produktion.

Baukästen und Schulranzen

Heute wird das System im Bildungsbereich und für die industrielle Entwicklung mit einem starken Fokus auf digitale Themen eingesetzt. Beispiel MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik): Für das Projekt „Computational Thinking“ erhalten allein in Baden-Württemberg über 400 Schulen Fischertechnik-Klassensätze. Weltweit ist das Unternehmen in mehr als 60 Ländern im Bildungsbereich aktiv. Wenn die Baukästen in Schule und Studium verwendet werden, geht es heute um Programmierung, Robotik und alternative Energien –kombiniert mit Modellen zu mechanischen Prinzipien.

Forschen und Entwickeln

Auch Unternehmen wie Airbus, BMW und IBM setzen Fischertechnik ein. Hier liegt der Schwerpunkt meist auf digital gesteuerten Funktionsmodellen, die moderne Produktionsprozesse abbilden. Diese Fabriksimulationen werden mit echten Industriesteuerungen betrieben. Manchmal geht es aber auch klassisch um Mechanik im Modell – mit Relevanz für die Weltwirtschaft: Vor der Modernisierung des Panamakanals durch neue Schleusen vor rund zehn Jahren wurden die Abläufe umfangreich mit einem Modell der Schleusenanlage im Maßstab 1:200 durchgespielt.

Erster neuer Meccano-Baukasten unter der Verantwortung von Addo Play: Der „2 in 1 Race Car“.

Kräne als Inspiration

Solche Anwendungen hätten Frank Hornby aus Liverpool bestimmt begeistert. Denn der englische Erfinder und Unternehmer schätzte das Potenzial des von ihm entwickelten, modernen Metallbaukastens. Die Idee für das Konstruktionssystem aus standardisierten Komponenten und Schraubverbindungen gaben ihm wohl 1898 echte Hafenkräne aus miteinander vernieteten Stahlelementen. 1901 meldete Hornby das Patent für seinen Metallbaukasten an und brachte das System zunächst unter dem Namen „Mechanics Made Easy“ auf den Markt. Umbenannt in „Meccano“ wurde es dann zum Welterfolg.

Meccano-Baukasten aus englischer Produktion, Mitte des 20. Jahrhunderts.

Mini ist maximal kreativ

Aus den Baukästen entstehen seit mehr als 100 Jahren beeindruckende Funktionsmodelle von Fahrzeugen, Hebezeugen und Maschinen aller Art. Baupläne gibt es unter anderem für Demonstrationsmodelle von Autos, welche die Funktion von Schaltung, Kupplung und Differenzial anschaulich nachvollziehen lassen. Solche Modelle dürften auch den britischen Ingenieur Alex Issigonis inspiriert haben. Der Erfinder des berühmten Autos namens Mini setzte das Konzept seines innovativen Kleinwagens zunächst als Meccano-Modell um.

Spielen für die Zukunft

Darüber hinaus gab es Konstruktionsspielzeuge wie Märklin Metall, Stabil und Trix. Sie haben unverändert ihre Anhänger, sind jedoch vom Markt verschwunden. Dass der Sprung ins 21. Jahrhundert gelingen kann, zeigt Fischertechnik mit Themen wie erneuerbaren Energien und Robotik. Vielleicht erlebt ja auch Meccano eine Renaissance, die neuen britischen Besitzer haben jetzt ein Baukasten-Set für zwei verschiedene Rennwagen herausgebracht. Durchstarten!

Ist die Ladeinfrastruktur top oder flop? So unterschiedlich nehmen E-Auto-Fahrer den aktuellen Stand wahr

Für den einen liefert das Laden des E-Autos an öffentlichen Säulen in Deutschland groteske Erlebnisse. Der andere kann die Kritik nicht verstehen: Es fährt und lädt sich doch völlig problemlos mit dem E-Auto im Bundesgebiet. Wie so oft liegt die Realität zwischen beiden Polen.

Gesprächsstoff E-Mobilität

Ja, E-Autos sind als normales Verkehrsmittel im Alltag angekommen. Sie haben die Faszination des Neuen längst abgelegt. Das spiegelt sich auch in der abendlichen Gesprächsrunde unter Freunden. Aber halt – es gibt doch noch anekdotensatten und bunten Gesprächsstoff rund ums elektrische Fahren: die Sache mit der Nutzung öffentlicher Ladepunkte. Da nämlich gehen selbst unter überzeugten E-Auto-Nutzern die Meinungen auseinander. Der eine rauft sich angesichts von Unzulänglichkeiten die Haare, der nächste ist mit dem Angebot auch auf der Langstrecke rundum zufrieden. Was stimmt denn nun? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH liefert Fakten und ordnet das Thema ein.

Das große Rechenspiel

Die nackten Zahlen lügen nicht: In Deutschland gibt es für rund 1,7 Millionen reine E-Autos über 131.000 Normalladepunkte und mehr als 40.500 Schnellader. Dazu kommen private Wallboxen und firmeneigene Ladepunkte – eine absolut respektable Abdeckung. Warum findet dann der eine das Angebot top und der andere flopp? Es dürfte an der regional unterschiedlichen Verbreitung liegen: Viel öffentlichen Ladestrom gibt es tendenziell vor allem im Süden und im hohen Norden. Andernorts sieht es düster aus. Und selbst in vermeintlichen Vorzeigeregionen mit einer statistischen Spitzenabdeckung gibt es Orte mit ganzen Stadtteilen ohne eine einzige Ladesäule.

Preisfrage Ladestrom

Spontanladen an der Autobahn? So selten wie möglich, sagt der Freund und ruft die jüngste ADAC-Studie auf dem Smartphone auf: Der Automobilclub hat das sogenannte „Ad-hoc-Laden“ entlang des Fernstraßennetzes getestet. Ergebnis: Fremdkunden bezahlen an den Säulen locker mal gut 60 Prozent mehr als Vertragskunden. Das ist ärgerlich vor allem auf Fernreisen. Das spitz gerechnete Gegenargument: Wer selbst keine Wallbox hat und in der eigenen Region lädt, kann mit kluger Vertragswahl ziemlich günstige Konditionen bekommen.

Technik, die manchmal gar nicht begeistert

Es könnte so einfach sein: Stecker rein, Strom fließt, fertig. Das klappt tatsächlich, wenn das E-Auto mit der modernen Säule des Ladestrom-Vertragspartners Daten austauschen kann. Davon schwärmt der eine, der sein Alltagsverhalten mit Einkaufen und Dienstfahrten optimal auf die Ladepunkte seines Anbieters abgestimmt hat. Laden an fremden Punkten wird hingegen schnell zum Geduldsspiel, ärgert sich ein anderer: App öffnen, Säule suchen, QR-Code scannen – oder schlimmer noch: Winzige Codes im Dunkeln entziffern. Wer Pech hat, kämpft mit vandalisierten Etiketten. Und auf dem Land vereitelt manchmal sogar eine dünne Bandbreite des Mobilfunknetzes das Anmelden an der Säule.

Ausbau mit Plan

Was bleibt als Fazit? Wer ein E-Auto hat, will es nicht mehr missen. Fürs öffentliche Laden ist ein weiterer Netzausbau sinnvoll: mit mehr Zuverlässigkeit und Preistransparenz, mehr Ladepunkten auch in ländlicher Gegend, mehr Schnellladesäulen an Fernstraßen, mehr Ladefarmen an Standorten, wo man die 30-minütige Wartezeit sinnvoll nutzen kann – zum Beispiel an Supermärkten. Damit  würde Vorbehalte gegen die E-Mobilität deutlich sinken. Bis dahin: Einfach vorausschauend planen und vor allem auf Fernreisen rechtzeitig laden, rät die GTÜ. Die Pausen tun ja nicht nur dem Akkustand gut, betont die Prüforganisation, sondern auch dem Fahrer. Und davon profitiert die Verkehrssicherheit.