„Mental immer mit im Sattel“

Ein Interview mit Motorradtrainer Klaus Schwabe.

Einblicke ins Training

Nach den langen Wintermonaten freuen sich auch Zweiradfans über die ersten warmen Sonnenstrahlen. Endlich kann das Motorrad aus dem Winterschlaf geholt werden und los geht’s. Viele Fahrer, die bewundernswert in den Kurven liegen, haben zuvor entsprechende Trainings absolviert. Diese werden in Form verschiedener Seminare auch von der GTÜ-Akademie angeboten, die hierfür mit dem erfahrenen Motorradtrainer Klaus Schwabe von der KTM Riders Academy kooperiert. Uns gibt er einen Einblick in seinen spannenden Alltag.

Wie sind Sie zu Ihrer großen Liebe Motorrad gekommen?

„Durch die Fahrschule meines Vaters ist mir das fast in die Wiege gelegt worden. Und auf dem Land war es üblich, schon früh Motorrad zu fahren.“

Und wie wurde die Leidenschaft zum Beruf?

„Ursprünglich habe ich Technischer Zeichner gelernt, doch die Leidenschaft zu Motorrädern überwog und setze sich schließlich durch. Ich begann als Fahrlehrer, habe dann aber auch Schüler im Snowboarden und Windsurfen unterrichtet. Da lag es dann nahe, auch als Motorradtrainer aktiv zu werden. Der ehemalige KTM Abenteurer Joe Pichler war beim Training bei  mir. Er stellte dann den Kontakt zu KTM her.“

Immer mit Leidenschaft dabei

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

„Wenn ein Trainingstag ansteht, reise ich meist am Vorabend an und baue schonmal das Trainingsgelände auf. Morgens geht es in der Regel um neun Uhr los, wir trainieren dann bis 16.30 Uhr.“

Klingt ja nach frühem Feierabend.

„Da jeder Übungstag anders ist, mache ich mir nach jedem Training noch ausführlich Notizen und lasse die Einheit Revue passieren: Was lief gut? Was könnte besser laufen? Das fließt dann sofort in den nächsten Kurs ein. Und anschließend muss noch abgebaut werden. Nicht selten wird abends noch repariert, getankt oder die Reifen gewechselt.“

Was macht ein Motorradtraining bei KTM so besonders?

„Was uns besonders auszeichnet, ist die Größe der Trainingsgruppe. Denn wir halten die Gruppen so klein wie möglich, um gezielt auf jeden Teilnehmer eingehen zu können. Sechs bis maximal acht Teilnehmer sind ideal. Wir können die Übungen dann individuell auf den Einzelnen zuschneiden. Manche wollen nur das Lenken in den Kurven optimieren, andere eine Blockade nach einem Unfall lösen. Über Funk sind wir mit den Fahrern verbunden, können direktes Feedback geben und die Feedbackschleife sehr kurz halten. Wir sitzen quasi mental mit auf dem Motorrad.“

Welche Eigenschaften benötigt man als Motorradtrainer?

„Sicher im eigenen Sattel zu sitzen ist die Grundlage. Außerdem muss man einen analytischen Blick haben, denn meist sind es kleine Dinge, die man erkennen muss, damit sich die Schüler verbessern. Fitness und Geduld schaden auch nicht, und Freude am Lernen ist wichtig. Denn bei jedem Training lernt man selbst immer wieder Neues dazu. Mit am wichtigsten ist dennoch, Spaß an der Arbeit zu haben.“

Selbstsicher im Sattel

Was war eine der schönsten Erfahrungen in Ihrer Arbeit als Trainer?

„Ein Training in Rom für die Schweizergarde des Papstes. Durch die vatikanischen Gärten Motorrad zu fahren, das war ein unbeschreibliches Gefühl.“

Das wird schwer zu toppen sein.

„Ist es. Aber es geht trotzdem, und sogar täglich. Mit die schönsten Momente sind die, wenn ich zu Beginn des Trainings die angespannten Gesichter unter den Helmen der Teilnehmer sehe, es aber nicht lange dauert, bis daraus ein immer breiteres Grinsen wird. In glückliche Gesichter zu blicken, das ist der schönste Lohn für einen Trainer.“

KTM-Schulungen der GTÜ-Akademie

Wenn Sie nun Lust auf ein Motorradtraining mit Klaus Schwabe und bei KTM bekommen haben, finden Sie entsprechende Schulungen in der Seminarverwaltung der GTÜ-Akademie: Freiwirtschaftliche Seminare | GTÜ (gtue.de)
Einen ersten Einblick in ein KTM-Seminar bietet der folgende Blogartikel:

Exzellente Schräglage – GTÜ-Blog (gtue.blog)