- 08. Juli 2025
- Sicherheit & Praxis
- Rüdiger Abele
Campingbusse cool und clever: Vom Selbstausbau bis zum Luxusmobil
Welcher Campingbus der coolste ist? Auf diese Frage bekommt man fast so viele Antworten wie es Campingfreunde gibt. Deren Vorstellungen und Ansprüche sind eben höchst unterschiedlich – und der Geldbeutel auch. Alle eint die Passion, mit einem Mobildomizil unterwegs zu sein, welches das eigene Lebensgefühl ausdrückt. Der Dreh am Zündschlüssel genügt, und los geht die Fahrt.

Mit handwerklichem Geschick zum Traummobil
Bei kleinem Budget und reichlich Zeit kann der Selbstausbau ein guter Weg zum Campingbus der Träume sein. Gebrauchte Kastenwagen gibt es in allen Preisklassen und Größen. Dann beginnt die Arbeit – und der Spaß am kreativen Gestalten: Denn das Fahrzeug richtet man sich exakt nach den eigenen Wünschen ein. Tipps und Anleitungen gibt es reichlich im Internet, und auf den weltweiten digitalen Marktplätzen findet man Zubehör oft zu günstigen Preisen. Tipp: Am besten einen Budgetrahmen setzen, damit die Baulust nicht ausufert. Schließlich soll am Ende noch Geld für den Urlaub vorhanden sein. Vor der großen Fahrt muss das selbst ausgebaute Fahrzeug als Reisemobil abgenommen werden. Das erledigen die GTÜ-Prüfer gern – am besten einen Termin ausmachen. Damit es keine unliebsamen Überraschungen gibt: Vor Baubeginn sollte man sich über die zulassungsrelevanten Voraussetzungen informieren.
Kompakt und kultig
Wer nicht selbst ausbauen möchte, findet am Markt zahlreiche komplett ausgestattete Fahrzeuge – neu oder gebraucht. KompakteCampingbussesind der Volkswagen California oder der Mercedes-Benz Marco Polo, ähnliche Reisemobile auf Basis von Kleinbussen anderer Hersteller gibt es zuhauf. Echte Klassiker in diesem Segment haben eine große Fangemeinde – was ist noch cooler als Camping im California auf T3-Basis mit H-Kennzeichen? Aber klar, modernere Kompakte bieten mehr Komfort. Typisch im Marktsegment ist das Aufstelldach, um Stehhöhe zu gewinnen und oben zwei Schlafplätze. Im „Erdgeschoss“ befinden sich Schränke und Küche, und meist kann die Sitzbank ebenfalls zur Liegefläche geklappt werden. Eine spannende Neuheit der vergangenen Jahre ist der Southvan: Das Allgäuer Unternehmen baut Kastenwagen mit findigen Details aus. Zum Konzept gehören auch Isolierfenster, um besser fürs Wintercamping gerüstet zu sein.

Mehr Komfort mit Kompaktbad
Darf es eine Nummer größer sein? Dann bieten sich Kastenwagen der „Sprinter“-Klasse an. Viele haben ein Kompaktbad inklusive Toilette und Dusche an Bord. Eine Neuheit des Jahres 2025 ist der Camper Sport von Dreamer auf Basis des Fiat Ducato: Im Heck hat er einen riesigen Stauraum beispielsweise für Sportgeräte. Darüber befindet sich ein Doppelbett im Gardemaß von 1,70 x 2,10 Metern. Die übrige Raumaufteilung ist üblich: Zwischen Bad und Fahrersitz befindet sich eine Sitzecke und auf der Schiebetürseite die Küchenzeile.

Darf es etwas Besonderes sein?
Luxus-Lifestyle: Denn bieten außergewöhnliche Campingfahrzeuge wie der Venture S von Hymer auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter. Die Sitzgruppe mit Panoramafenster befindet sich im Heck, dieses kann über zwei Klappen komplett geöffnet werden – der untere Teil wird zur Mini-Terrasse, der obere zum Sonnendach. Die Küche lässt kaum Wünsche offen, und das Bad kann per Schwingwand vergrößert werden. Das gesamte Fahrzeug ist sehr designorientiert eingerichtet. Auch Stil ist cool! Dieser Linie folgt auch das Hubdach, das zudem das Doppelbett enthält. Die Technik ermöglicht autarkes Campen für mehrere Tage, und wenn man fährt, bringt einen der Allradantrieb an nahezu jeden Ort. Insgesamt ein sehr cooles Fahrzeug – das seinen Preis hat. Ab 238.500 Euro ist man dabei. Der Venture S steht in dieser Übersicht für die Wohnmobilgattung der Teilintegrierten, die das unveränderte Transporterfahrerhaus haben und dahinter den Wohnmobilaufbau. Eine große Vielfalt bieten auch die Vollintegrieren, bei denen der Hersteller eine Wohnmobilkarosserie inklusive Fahrerhaus aufs Chassis setzt.

Richtig viel Raum auf Rädern
Wie war das – über die Coolness entscheidet der Besitzer des Campingbusses? Ja, so ist es. Individualität punktet einfach, und manchmal auch der Hang zu richtig großen Fahrzeugen. Denn mancher Aficionado zeigt stolz auf den selbst ausgebauten, ehemaligen Linien- oder Reisebus, sogar Doppelstöcker sind schon in individuelle Wohnmobile verwandelt worden. Die Vorteile: Platz in Hülle und Fülle, und die maximal erlaubte Zuladung kann kaum erreicht werden. Das ermöglicht sogar, normale Haushaltsgeräte einzubauen, etwa Küchenherd oder Waschmaschine. Bei so viel Komfort müssen die Ausmaße des Fahrzeugs beim Fahren und Rangieren eben in Kauf genommen werden. Und auch, dass man nicht auf jeden Stellplatz kommt. Auch geländefähige ehemalige Einsatzfahrzeuge von Hilfsorganisationen sind begehrt als Basis für Individualausbauten. Dann aber entsteht kein Campingbus, sondern eher ein Expeditionsfahrzeug.
Ob kleines oder großes Fahrzeug, preisgünstig oder teuer, selbst ausgebaut oder vom Hersteller: Am schönsten ist es für jeden Camper, unterwegs zu sein. Bei manchem ist das Mietmobil der Trumpf – tausche Leihgebühr gegen Freiheit. Mit kompletter Ausstattung übernehmen, einfach noch Schlafsack, Lebensmittel und Kleidung einpacken – und los geht das Abenteuer. Ganz schön cool.