Ford: Auf zum letzten Fiesta

Classic News im Blog: Das Aus nach der achten Generation.

Der Fiesta in seiner deutschen Heimatstadt Köln: Nicht nur Energiedrinks verleihen Flügel (Fotos: Ford-Werke GmbH)

Henry Ford II höchst persönlich stellte 1976 einen Kleinwagen vor, den er Fiesta taufte. Als Alternativen hatte Ford auch Namen wie Pony oder Metro für das Fahrzeug mit dem Projektnamen „Bobcat“ auf dem Spickzettel. Mit dem Fiesta befriedigte der US-Konzern die große Nachfrage nach Kleinwagen. Nach 47 Jahren, acht Modellgenerationen und rund 18 Millionen gebauten Fiestas wird die Produktion in diesem Sommer eingestellt. Nachfolgen sollen neue E-Modelle.

Ein goldenes Exemplar wird bleiben

Der kleine Ford wurde auch zum waschechten Europäer. Neben dem Kölner Ford-Werk in Deutschland, wurde auch im englischen Dagenham und im spanischen Valencia montiert, dazu entstand in Großbritannien auch die erfolgreiche Rallye-Version, mit der Ford M-Sport drei Weltmeister-Titel und 470 Gesamtsiege einfahren konnte. In Köln immerhin bleibt ein goldenes Wahrzeichen über den Dächern der Stadt. Der vom Aktionskünstler HA Schult gestaltete Fiesta der ersten Generation grüßt mit ausgebreiteten Flügeln seit über 30 Jahren vom Turm des Kölner Stadtmuseums. Die Werke in den Stadtteilen Niehl und Merkenich werden bereits zum Cologne Electrification Center umgebaut. Überhaupt soll nicht nur der Fiesta weichen, sondern auch die Produktion von Verbrennungsmotoren komplett nach Bulgarien verlagert werden.  

1979 beginnt die Fiesta-Produktion am Rhein

Seit 1979 ist der Ford Fiesta in Köln gebaut worden. Nach der bis 1981 hergestellten ersten Generation zum Listenpreis von anfänglich 5.100 DM startete 1983 die zweite Generation mit Motoren von 1.0 bis 1.4 Liter, wobei der Fiesta Ghia die Luxusvariante der rund 30 Typen in jener Zeit war. Hinzu kamen die ersten 1.6 Liter-Dieselmodelle. Dazu kam das Fiesta XR2 Sondermodell mit 95 PS Leistung. Generation Drei startete 1989 mit rund 45 Modell-/Motorenvarianten von 1.1 Liter- bis 1.8 Liter. Die Listenpreise begannen bei 17.120 DM und erreichten 1996 schon 22.360 DM. Die Sondermodelle Fiesta XR2i mit 130 PS Leistung beliefen sich auf 29.950 DM.

H-Kennzeichen für die ersten drei Generationen

Für Classic Fans sind diese ersten drei Generationen interessant, da die Fiesta Modelle aus den Baujahren 1976 bis 1992 jetzt eine H-Zulassung bekommen können. Neben den XR-Modellen bieten sich auch die Luxusausführungen des Fiesta Ghia oder das Sondermodell Fiesta Calypso an, das 1991 mit 1.1 Liter Motor und Kat an den Start ging.

Der Fiesta neigt sich dem Ende zu

Die vierte Generation des Fiesta startete 1996 mit dem Fiesta 1.3 Focus und endete 1999 mit dem Fiesta Style 1.8 Diesel, der für rund 12.000 Euro zu haben war. Die fünfte und sechste Generation der Fiestas (1999-2005) sah neben einigen Facelifts sowohl drei- als auch vier- und fünftürige Versionen und eine Inflation an Sondermodellen mit Bezeichnungen wie Trend, Futura, Economy, Florida oder Kool. Das teuerste Modell war der Ghia 1.8 TD von 2001, der 15.700 Euro kostete. Die ab 2008 gelieferte siebte Generation bekam noch 2021 ein umfangreiches Facelift, doch die Verkaufszahlen gingen weiter zurück. Bis zum Produktionsende wird ausschließlich nur noch die fünftürige Version vom Band laufen.

M-Sport nimmt den Fiesta sportlich: Auf zum Schlussspurt (Foto: M-Sport Ford, Ford GmbH)