Gute Nachrichten für Klassikfreunde

Premiere gelungen: die Bilanz von GTÜ-Classic erstmals live im Web.

Wer über die Mängelstatistik bei Oldtimern berichtet, dem steht eine perfekte Präsentation gut zu Gesicht. Bei der GTÜ-Classic-Pressekonferenz, die erstmals live aus der Zentrale am Stuttgarter Fasanenhof gestreamt wurde, hielten sich die Vortragenden an diese Maxime. Auch die dafür notwendige komplexe Technik, möglich gemacht von RTV Film & Television und studio tat.sache, spielte mit.

GTÜ-Classic kann analog und digital

Mit dem Fernsehauftritt im Web greift die Digitalisierungsoffensive der GTÜ damit auch bestens in einem Bereich, in dem die meiste Technik noch analog ist. Die Geschichte von GTÜ-Classic hat vor 15 Jahren mit Marktwertanalysen für klassische Fahrzeuge begonnen. Seither hat die Prüforganisation dieses Geschäftsfeld kontinuierlich ausgebaut. Die Botschaften bei der Live-Pressekonferenz sind im Übrigen auch ein Kompliment an die Besitzer der Klassiker. Die aktuelle Oldtimer-Statistik basiert auf der detaillierten Analyse aller Prüfungen im vergangenen Jahr.

Klassiker auf Rädern sind ein Kulturgut

Die GTÜ-Prüfingenieure haben 2020 insgesamt 56.098 Hauptuntersuchungen (HU) an 30 bis 60 Jahre alten Kraftfahrzeugen vorgenommen. Dabei glänzten 54,35 Prozent der Fahrzeuge mit einer Prüfung ganz ohne Mängel. Bei Personenwagen liegt die Quote sogar bei 65,39 Prozent. Im Live-TV bilanziert Marco Oehler, Technischer Leiter der GTÜ, daher zufrieden: „Das spricht dafür, dass Besitzer von klassischen Automobilen sich der Bedeutung ihres Fahrzeuges als technischem Kulturgut bewusst sind.“

Wer hat alles ein H-Kennzeichen bekommen?

Eine der Fragen in der von Frank Reichert, Leiter der Kommunikation der GTÜ, moderierten 45-minütigen Gesprächsrunde gilt den Fahrzeugen aus dem Modelljahr 1991, die nun – Gutachten nach § 23 vorausgesetzt – erstmals mit einem H-Kennzeichen zugelassen werden. Die GTÜ nennt beispielsweise den Audi 80 (B4) und das Audi Cabriolet, den BMW 5er Touring (E34), die Mercedes-Benz S-Klasse (W 140) und den Porsche 911 Turbo (964). Auch Honda Civic (5. Generation), Volvo 850, Peugeot 106 und Renault Espace II zählen zu den Newcomern unter den Oldtimern. „Sie erweitern die Bandbreite der automobilen Klassiker um weitere attraktive, technisch ausgereifte Fahrzeuge“, weiß Alexander Schechinger, Referent GTÜ-Classic. Seine Abteilung kann auf ein umfangreiches Archiv mit mehr als 38.000 Einzelnachweisen zu Fahrzeugen von rund 4.000 Marken zurückgreifen. „Mittlerweile stehen bundesweit 150 Partnerbüros für die Expertise von GTÜ-Classic“, ergänzt Schechinger.