Oben ohne, aber sicher: Der Porsche mit Bügel wird 60

Kein Cabrio, aber auch kein Coupé: der Targa ist eine eigene Kategorie.

Foto: Porsche-Newsroom

Der Porsche 911 war noch gar nicht geboren, da diskutierten sie in Stuttgart-Zuffenhausen schon, dass es von dem schnell zur Legende gewordenen Sportwagen in jedem Fall auch eine offene Version geben sollte. Drei Varianten fassten die Ingenieure für die Oben-Ohne-Variante ins Auge: ein klassisches Verdeck wie beim Porsche 356, ein Gestänge für eine Roadster-Version und ein Cabriolet mit einem festen Überrollbügel. Letzteres erwies sich als die überzeugendste Idee für ein Auto, dass Porsche in die Zukunft führen sollte. Richtig Schub bekommt die Idee durch die Zulassungsbehörden in den USA, die für offene Fahrzeuge strengere Richtlinien festlegen wollen. Um den angedachten Bügel herum formt Porsche ein Sicherheits-Cabrio.

Auf Nummer Sicher fahren

Schon 1965 feiert der 911 Targa auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Premiere, weshalb er gerade den 60. Geburtstag feiert. Der Stahlbügel, der beim offen fahren kein bisschen stört, bietet aber mehr als nur strukturelle Sicherheit: er ist ein echter Hingucker. Gestaltet vom großen Designer F.A. Porsche wird das besondere Fahrzeugteil zu einem Markenzeichen für dessen These „form follows function.“ Komplettiert wird die Targa-Idee durch ein herausnehmbares Dachteil über den Vordersitzen und eine Kunststoff -Heckscheibe. Frische Luft, mit vielen Variablen – aber immer auf Nummer sicher. Wer hätte damals geahnt, dass der Targa Kult werden würde, inzwischen in der achten Modellgeneration?

Foto: Porsche-Newsroom

Sizilien lässt grüßen

Ähnlich oft – und kontrovers – wie über das Konzept wurde über den Namen des neuen Fahrzeugtypen diskutiert. Der damalige Verkaufschef Harald Wagner schlug den Begriff „Targa“ vor. Zum einen bezeichnet das berüchtigte Straßenrennen Targa Florio auf Sizilien, zum anderen bedeutete der feststehende Begriff aus dem Motorsport „Schild“. Und was könnte besser zu diesem Auto passen als ein wortwörtliches Schutz-Schild? Zumal die Technik den Sicherheitsgedanken immer konkreter angeht. Erst kommt eine Panorama-Glasscheibe, später ein Glasdach mit längs verlaufenden Trägern. Es gab dann noch Versuche mit Schiebedach und einen mit Heckklappe. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf einem vollständig elektrischen Dachsystem. Puristen mögen das Gesicht verziehen, aber es ist eine gekonnte technische Show, wenn sich Bügel und Glasscheibe auf Knopfdruck durch die Luft bewegen und das Dach öffnen oder schließen.

Stabil und selbstbewusst

Beim klassischen F-Modell, zwischen 1966 und 1973 gebaut, war der Targa-Anteil am höchsten, er lag bei 33 Prozent. Die höchste Stückzahl erzielte das G-Modell (1973 bis 1989), von ihr wurden 57.371 Sicherheitscabriolets ausgeliefert. Im Gegensatz dazu stehen jene lediglich 4.863 Targas, die von der Baureihe 964 Anfang der Neunziger ausgeliefert wurden. Eins aber ist allen Varianten gemein: der 911 Targa war immer stabil, daraus zog er auch sein Selbstbewusstsein. Anders ausgedrückt: das Autofahren mit allen Sinnen war schon immer stilprägend. Der Targa ist eben nicht bloß eine Porsche, sondern ein Gefühl. Rundum.

Foto: Porsche-Newsroom

Schöne Bescherung für alle Auto-Freunde

Letzte Geschenk-Tipps aus der Blog-Redaktion

Vor Weihnachten noch einmal so richtig auf Touren kommen, das ist leicht zu bewerkstelligen: wer zu spät über Geschenke für Auto-Liebhaber nachdenkt, für den haben die anstehenden Festtage zunächst weniger mit Besinnlichkeit, aber mehr mit Trubel zu tun. Die Blogger der GTÜ haben erst gar keinen Stress aufkommen lassen und teilen gern ihre Tipps.

Ein Bulli zum Kugeln

Der Oldtimer-Fuhrpark der GTÜ verfügt über einen VW T2b in rot-weißer Farbgebung. Das ist sicherlich einer der Gründe, warum dieser Geschenktipp hier nicht fehlen darf: Der T1 Weihnachtsbaumanhänger aus Glas in kultigem Rot, mundgeblasen und handbemalt ist ein Muss für den Fan des kultigen VW Bulli – und natürlich alle Freunde der GTÜ. Damit wird der Christbaum für alle Klassik-Liebhaber noch schöner und festlicher. Außerdem steigt die Vorfreude: Der Bulli im Baum verkürzt die Wartezeit bis zum Start der kommenden Oldtimersaison. Alternativ ist der T1 auch in Hellblau, in Rot mit Weihnachtsbaum auf dem Dach sowie als dunkelblaue Variante mit Hibiskus Muster und coolem Surfbrett erhältlich. Ebenfalls im Angebot: Der VW Käfer in verschiedenen Farben und Ausführungen.

www.vw-collection-by-brisa.com

Frank Reichert

Mal was anderes

Wer behauptet eigentlich, dass ausmalen nur etwas für Kinder ist? Als wenn es nicht allen Freunden gepflegter Mobilität genauso viel Spaß machen würde, den ganz persönlichen Ferrari, Porsche oder McLaren zu kolorieren. „Das coolste Auto-Malbuch für Erwachsene & Kinder“ von Christian Plagemann macht es möglich, eine ziemlich bunte Flotte zu betreiben. Prüfplakette in diesem Fall ausnahmsweise optional, Filzstifte obligatorisch. Mit mehr als 40 Motiven kommt man locker durch die Feiertage, und darf sich hinterher zurecht als Hobby-Designer feiern lassen. Die Vielfalt der angebotenen Typen, vom kultigen Rennwagen bis zum eleganten Oldtimer, von Hypercars zum Auto der Zukunft lassen keine Langeweile aufkommen. Altersbeschränkung und Wartezeiten, anders als beim Führerschein: keine. Erhältlich über Buchhandlungen und bei amazon.

Elmar Brümmer

Leuchtendes Vorbild

Ein praktisches Geschenk fürs Auto, aber auch viele andere Lebenslagen: Das ist die Taschenlampe Wuben Lightok Knight X0. Sie ist mit 57 Millimetern kaum länger als ein Autoschlüssel und wiegt nur 82 Gramm – leuchtet aber mit bis zu 1.100 Lumen so kraftvoll wie eine große Handlampe. Perfekt, wenn nachts am Straßenrand mal schnell etwas kontrolliert oder gewechselt werden muss. Dank des Magnetfußes haftet die X0 an Karosserieteilen, so bleiben beide Hände frei. Alternativ steht und liegt sie dank des außergewöhnlichen, kubischen Gehäuses perfekt in verschiedenen Positionen. Mit einem Metallclip kann sie auch aufgehängt werden. Der integrierte Akku ist über USB-C fix wieder geladen und hält im „Moonlight“-Modus bis zu 130 Stunden durch – ideal, wenn die Lampe im Handschuhfach auf ihren Einsatz wartet. Die kleine Lampe gibt es in verschiedenen Designs.

wubenlight.de

Rüdiger Abele

Bauen unterm Baum

Der Mercedes-Benz 300 SL „Flügeltürer“ ist ein Sportwagen des Jahrhunderts, Originale sind heute beinahe unbezahlbar. Das gilt nicht für den Bausatz von Mattel aus der neuen Reihe „Brick Shop“. Das zu Legosteinen kompatible SL-Set besteht aus rund 1.600 Elementen. Daraus entsteht dann ein blauer 300 SL im Maßstab 1:12, das fertige Modell ist 36 Zentimeter lang und bietet jede Menge authentischer Details. Neben den Flügeltüren zum Öffnen zählen dazu auch verschiedene Räder, mit Rudge-Zentralverschluss oder Metall-Radkappen. Bauelemente aus Metall wie der typische SL-Kühlergrill zeichnen das Set gegenüber anderen Bausätzen aus Kunststoff-Klemmbausteinen aus.

shopping.mattel.com

Peter Thomas

Mit dem Oldtimer ins Bett

Warm ums Herz wird vielen Menschen, wenn sie ihren Oldtimer betrachten. Kühlen die Gefühle in den kalten Wintermonaten ab, wenn die Preziose in der Garage überwintert? Das muss nicht sein: Her mit der Fototasse! Mit ein paar Klicks finden sich im Netz diverse Anbieter, die das Lieblingsfoto des eigenen Oldies auf eine Henkeltasse bannen. Alternativ auch auf Tassen für Kaffee und Glühwein, als Puzzle für lange Winterabende oder sogar als Bettdecke und Kopfkissen fürs Kuscheln mit dem Klassiker. Perfekt für den Winterschlaf aller Klassik-Freunde. Deshalb einfach mal kurz die Garage mit Webshop oder Fotoabteilung tauschen.

Michael Petersen

Wahre Schönheit kommt von innen

Mit einem Gutschein für eine professionelle Innenreinigung schenkst du Autoliebhabern genau das, was im Alltag oft zu kurz kommt: ein rundum frisches Fahrgefühl. Ob Krümel, Straßenschmutz, Flecken auf den Fußmatten oder der typische Winter-Mief – nach einer gründlichen Reinigung wirken Sitze, Armaturen, Teppiche und Scheiben innen wie neu. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn nasse Jacken, Salzreste und matschige Schuhe regelmäßig mitfahren, ist ein Reset für den Innenraum ein echtes Wohlfühl-Upgrade.

Das Schöne daran: Es ist ein Geschenk, das jedes Mal aufs Neue Freude macht, wenn man einsteigt. Wer mag, kann den Gutschein sogar noch aufwerten – zum Beispiel mit einer Geruchsneutralisierung, einer Polster- oder Teppich-Shampoonierung oder einer sanften Lederpflege. So wird aus einer einfachen Idee ein kleines Verwöhnprogramm fürs Auto.

Inna Baum

Die Augen gehen auf Reise

Egal ob Oldtimer, Sportwagen oder Cabrio: Alle Autoliebhaber vereint im Winter die Sehnsucht nach einer Spritztour in ihrem Schätzchen. Doch viele Gründe sprechen in den kalten Monaten dagegen. Wenn der zu beschenkende Autoliebhaber ohnehin schon einen gut gefüllten Werkstattwagen sein eigen nennt, nicht die größte Leseratte ist oder bereits genug Automobilia im Haus hat, dem kann noch mit einer Ausgabe „Curves – soulful driving“ echte Weihnachtsfreude beschert werden. Auf zirka 250 Seiten finden sich in dem Bookazine konkrete Routen, Hotelempfehlungen und Eindrücke für die wohl spannendsten Landschaften der Welt für Autoliebhaber. Die Augen-Reisen bei den inzwischen 25 Ausgaben reicht von Deutschland, über Korsika, Spanien und die USA bis nach Japan.

So können die Weihnachtstage genutzt werden, um direkt in die Reiseplanung für das nächste Jahr einzusteigen: Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!

Die Magazine, die nicht nur für Porschefahrer geeignet sind, sind im Buchhandel oder in Onlineversandhäusern erhältlich.

curves-magazin.com

Christopher Schimmelpfennig

Wellness für Türgummis

Wenn die Temperaturen sinken und Fahrzeuge häufiger abgestellt werden, benötigen empfindliche Bauteile wie Türgummis besondere Aufmerksamkeit. Der Ballistol Universal-Pflegestift trägt dazu bei, Gummidichtungen geschmeidig zu halten, und beugt so dem typischen Winterproblem spröder oder rissiger Gummis wirksam vor. Gleichzeitig verhindert die Pflege, dass Türgummis bei Frost an Metallflächen festfrieren. Sein entscheidender Pluspunkt ist die exakte Anwendung: Die robuste Faserspitze gestattet die Verteilung eines homogenen Ölfilms – je nach Bedarf in feinen Linien oder bis zu 15 mm breiten Bahnen. Damit lassen sich nicht nur Türgummis effizient pflegen, sondern auch viele andere Komponenten, die eine dünne, saubere Schmier- oder Schutzschicht benötigen. Und das Beste daran: Der Universal-Pflegestift kann nachgefüllt werden. Das macht ihn besonders nachhaltig und langlebig. Ein Geschenk mit Langzeitwirkung!

ballistol-shop.de

Martin Gassl

Paartherapie auf Rädern

Fahrer und Beifahrer – das ewig unterschätzte Verkehrsproblem

Es gibt Themen rund ums Auto, da übt sich – ganz ausnahmsweise – sogar eine führende Sachverständigenorganisation wie die GTÜ besser in strikter Neutralität. Die kleinstmögliche Schicksalsgemeinschaft von Fahrer und Beifahrer kann, ganz genderneutral, im Nu zu größtmöglichen Verwicklungen führen. Eine echte Beziehungskiste.

Da staut sich was auf

Man nennt das wohl triggern, aber das Wort war noch nicht bekannt, als es losging mit dem Ärger. Da reicht ein harmloser Satz der Kategorie: „Hätten wir hier nicht links abbiegen müssen?“ Etwas mehr Feuer in den Hexenkessel bringt schon die an für sich gut gemeinte Bemerkung „Du fährst aber schnell“. Die gibt es auch in den wohlbekannten Steigerungsformen: „Musst Du so schnell fahren?“ Und, jetzt brennt es wirklich, dazu noch mit dem Wörtchen „immer“ garniert. Jetzt beginnt die Navigation zwischen Nähe und Nervenzusammenbruch.

Die verräterische Fußmatte

Kommentare gehen gegen die Fahrerehre, sind aber auch gutes Beifahrerrecht. Wer steuert, hat das Sagen, wer mitfährt, führt Befehle aus. So funktioniert das auf jedem Boot, da ist es auch akzeptiert. Aber im Auto können Menschen auf dem Nebensitz nichts ausführen, und das ist ihr Problem. Erst recht, wenn sie gegen die Untätigkeit und gefühlte Hilflosigkeit gedanklich mitlenken. Achten Sie mal drauf: Ist die Fußmatte auf der Beifahrerseite merkwürdig abgeschabt, dann tritt da jemand instinktiv mit auf die Bremse.

Warum wir aus der Haut fahren

Vermutlich aus Langeweile. Aber das wächst sich schnell zur Vertrauensfrage aus. Es soll Therapeuten geben, deren Wartezimmer voller verbaler Verkehrsopfer ist. Der freundliche Psychologe spricht dann gern vom „kommunizieren auf unterschiedlichen Ebenen“. Unterbewusstsein, Machtlosigkeit, Urängste – all das lässt sich prima in eine gemeinsame Autofahrt projizieren. Aber mit einem haben die Fachleute sicher recht: Wenn Paare gemeinsam unterwegs sind, ist das ein emotionaler Ausnahmezustand.

Zwei Sitze, ein Nervensystem

Aber es geht auch andersherum, das beweisen sogar Studien: Wer im Auto gut miteinander auskommt, trägt zur Minderung des Unfallrisikos bei. In Begleitung fahren wir sogar umsichtiger. Na bitte. Vielleicht müssen beide Seiten einfach nur häufiger den Reflex unterdrücken, die Reaktion des jeweils anderen zu kommentieren. Oder häufiger mal die Position wechseln, das sorgt dann schnell für ein besseres Einvernehmen. Herausragende Fahrer gibt es viele (zumindest nach eigener Einschätzung), gesucht sind daher offenbar die besten Beifahrer der Welt. Gemeinsame Autofahren sind das letzte große Abenteuer unserer Zeit.

Vom lenken und einlenken

Natürlich ist dem Kolumnisten klar, dass es sich mit solch wohlmeinenden Ratschlägen verhält wie beim Führerschein – gelegentlich gibt es einen großen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Wenn das nicht hilft, dann vielleicht die Erinnerung, wie öde doch manchmal stundenlange Alleinfahrten sind. Oder dass auch ein ausnehmend harmonischer Zeitvertreib wie das Wandern nicht ganz ohne ist. Es reicht schon eine Weggabelung und die Frage: „Hätten wir nicht hier links…“