Wochenende und Sonnenschein mit dem Cabriolet

Freunde des gepflegten Offenfahrens genießen von Frühling bis Herbst jede Fahrt abseits von Regenfällen. Nach der Winterpause empfiehlt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, dem Dach vor den ersten Open-Air-Kilometern etwas Zuwendung zu schenken. So kann das Fahrzeug wieder ungetrübte Saisonfreude schenken.

In aller Offenheit

Alles schon mal vorgekommen: Klemmt die Verriegelung des Daches, bleibt es über der Reisegesellschaft geschlossen. Oder ein Regenschauer naht, und die mitunter recht komplizierte Verdeckkonstruktion mag von einer Rückkehr in die Ausgangsstellung nichts wissen. Da bleibt nur eine Pause unter Tankstellendach oder im Parkhaus, bis der Regen abgezogen ist.

Einfachheit siegt

Simpler sind manche Roadster: Einmal nach hinten greifen, mit Schwung das Faltdach nach vorn ziehen und binnen Sekunden mit zwei Schnappverschlüssen fixieren – fertig. Doch auch bei ihnen kann sich der Stoff während der Winterpause aufgrund gern dramatischer Temperaturunterschiede am Standplatz schon mal verziehen und sich gegen das Schließen sträuben.

Geschmeidig in den Frühling

Grundsätzlich gilt: Jedes flexible Fahrzeugdach sollte sich leichtgängig und ohne Nebengeräusche öffnen lassen und nach dem Schließen fest sitzen. Um Fehlerquellen aufzuspüren, macht es Sinn, das Verdeck mehrfach zu öffnen und zu schließen. Sind dabei Widerstände spürbar? Fetthaltige Sprays helfen häufig als Schmiermittel an den Gelenken. Stark angerostete oder beschädigte Gestängeteile sollten ersetzt werden. Ein wacher Blick untersucht Stoffdächer auf kleinere Beschädigungen oder Risse. Wichtig ist ein gründliches Anschauen der Dichtungen. Sind sie noch intakt? Staub und Schmutz lassen sich dort mit einem milden Reinigungsmittel entfernen.

Reinlichkeit ist eine Zier

Ob nur eine Staubschicht nach der Winterpause das Cabriolet oder den Roadster den Wagen bedeckt oder Schmutz vom vergangen Herbst nicht entfernt wurde: Zu den ersten Handlungen vor Saisonbeginn gehört das Waschen . Vor allem bei Stoffverdecken geschieht dies möglichst von Hand. Im Zuge der Reinigung lassen sich Mängel erkennen.

Verjüngende Kur fürs Verdeck

Gegen undichte Stellen bietet der Fachhandel verschiedene Gegenmittel an: Dichtmittel-Sets können Dichtungen retten, Reparaturkleber für ganz kleine Löcher oder Patches für etwas ausgedehntere schadhafte Stellen verlängern den Einsatz von so manchem Verdeck. Perlt das Wasser auf dem Stoff nicht ab, sondern dringt ins Gewebe, wirkt eine frische Imprägnierung oft Wunder. Beim Waschen wird auch deutlich, ob das Wasser in den dafür vorgesehenen Kanälen abläuft. Schmutz oder Laub verstopfen mitunter diese Abflüsse. Beste Voraussetzungen für eine Rostbildung.

Kleiner Check der übrigen Autotechnik

Ob nun Cabriolet oder nicht, nach längerer Standzeit ist ein Blick auf die Technik immer sinnvoll. Passen die Flüssigkeitsstände von Motor, Kühler, Bremsen und gegebenenfalls der Servolenkung? Haben die Reifen ausreichend Profil? Stimmt der Luftdruck überein mit den Herstellerangaben? War die Batterie in den Wintermonaten abgeklemmt, sollte der Motor nach dem Verbinden der Pole problemlos anspringen. Dreht der Anlasser nur müde durch, deutet das auf einen schwachen Akku hin. Wenn Nachladen nur kurzfristig hilft, ist ein Austausch notwendig.

Jetzt aber: Ab in den Frühling!

Nach allen Streicheleinheiten für den automobilen Begleiter vieler Freilufttage kann es endlich losgehen. Bei nun wieder wärmenden Sonnenstahlen löst schon die ausgiebige Probefahrt Frühlingsgefühle aus. Ist alles im grünen Bereich, fehlen vor der der Fahrt in die Ferien allenfalls Sonnenbrille, Sonnencreme und eine gutsitzende Kopfbedeckung gegen Zugluft.

Pendeln mit Pedalkraft: Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Vom Stau bis zur Parkplatzsuche: Der Arbeitsweg mit dem Auto ist nicht immer eine Freude. Wie wäre es mit dem Umstieg aufs Fahrrad? Der Frühling liefert die richtige Stimmung dafür, und von der GTÜ gibt es Hintergrundwissen und Tipps.

Endlich strahlt die Sonne wieder, die Temperaturen steigen – der Frühling ist da! Wäre das nicht die ideale Gelegenheit, um mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren statt mit dem Auto? Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Stau, kein Parkplatzstress und dazu eine Extraportion Bewegung an der frischen Luft.

Prima Idee, stimmt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung zu. Doch der Arbeitsweg mit Muskelkraft oder E-Bike sollte auch sicher sein. Dafür gibt die Prüforganisation wertvolle Tipps und vermittelt wichtiges Wissen.

Pit-Stop fürs Zweirad

Das Fahrrad aus dem Keller holen und losradeln zu Arbeit? Vorher sollte es gründlich überprüft werden, rät die GTÜ: Sind Bremsen, Licht, Reifen, Schaltung und andere Systeme in Ordnung? Zum Saisonsstart kann sich eine Wartung im Fachgeschäft lohnen. Eine HU braucht das Velo zwar nicht, aber nach dem Pit-Stop in der Werkstatt kann man auf seine Verkehrssicherheit vertrauen.

Sicher auf dem Arbeitsweg

Fast jeder kennt die Herausforderungen des Verkehrs in der Rushhour. Nicht nur die Verkehrsdichte ist hoch, von Herbst bis Frühjahr kommen dazu Dunkelheit und häufig schlechte Sicht durch die Witterung. Eine moderne Fahrradbeleuchtung mit LED-Technik, Standlicht und Nabendynamo sorgt dafür, dass man gut sieht und im Dunkeln selbst gut gesehen wird. Reflektoren an Pedalen und Speichen sind gleichfalls essenziell für die Sicherheit. Auch helle oder reflektierende Kleidung hilft, dass Autofahrer die Radler rechtzeitig sehen. Unverzichtbar ist ein gut sitzender Fahrradhelm, der alle fünf bis sieben Jahre erneuert werden sollte.

Gut gepackt

Wie wäre es mit einer neuen fahrradtauglichen Laptoptasche statt Rucksack? Die lässt den Rücken freier atmen. Gute Produkte sind wasserdicht und zudem ergonomisch: Mit sicherem Klickverschluss lassen sie sich blitzschnell am Gepäckträger befestigen.

Gut geplant

Vor der ersten Fahrt zur Arbeit ist der Blick in eine Navigationssoftware sinnvoll. Denn der direkte Weg ist nicht immer der beste. Tatsächlich bietet sich eine Route abseits von Hauptverkehrsstraßen an, über Fahrradwege und durch ruhige Wohngebiete: Das ist viel entspannter und sicherer als entlang der stark befahrenen Hauptstraße.

Gute Gesellschaft

Kleiner Blick über den Lenker: Wie steht es denn mit dem Pendeln per Pedalkraft? Hier punktet in Deutschland klar die Kurzstrecke. Mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer in der Bundesrepublik absolvieren regelmäßig Arbeitswege unter fünf Kilometern mit dem Fahrrad. Zwischen fünf und zehn Kilometern sind es nur noch gut zehn Prozent. In Städten mit gutem Radwegenetz ist das Fahrrad in der Rushhour oft die schnellste und praktischste Option.

Mit Elektropower

Dank moderner E-Bikes wird das Radfahren auch für längere Arbeitswege immer attraktiver. 2023 wurden in Deutschland erstmals mehr E-Bikes verkauft als klassische Fahrräder. Wer sich bisher vor der Anstrengung gescheut hat, kann mit elektrischer Unterstützung komfortabel ans Ziel kommen.

Frisch im Büro

Nicht jeder hat am Arbeitsplatz eine Dusche zur Verfügung. Wer trotzdem nicht verschwitzt am Schreibtisch sitzen möchte, hilft sich mit einem kleinen Set aus Handtuch, Feuchttüchern und Wechselkleidung. Sportlicher und gut für den Muskelaufbau ist ein Zwischenstopp im Fitnessstudio nahe beim Arbeitsplatz.

Vorteile nutzen

Radpendler sollten sich erkundigen, ob ihr Arbeitgeber zum Beispiel ein Dienstradleasing anbietet. Das kann Steuervorteile bringen. Ebenso lohnt es sich, nach sicheren Abstellmöglichkeiten auf dem Firmengelände oder in Fahrradparkhäusern zu fragen. Und bei der Steuererklärung nicht vergessen: Die Pendlerpauschale für den Arbeitsweg gibt es auch für Radfahrer.

Mit dem Oldtimer in den Frühling: Fit für die erste Ausfahrt

So starten Fahrer und Fahrzeug sicher in die neue Saison

Die Sonne scheint und die Straßen sind trocken – Zeit, den Oldtimer aus der Garage zu holen. Doch wer monatelang moderne Fahrzeuge mit ABS, ESP und Servolenkung und weiteren Annehmlichkeiten gefahren ist, sollte sich auf den Umstieg vorbereiten. Die GTÜ gibt Tipps für eine sichere Fahrt mit dem Klassiker.

1. Bremse im Griff behalten

Moderne Bremsen mit Antiblockiersystem (ABS) und Bremskraftverstärker sorgen für kurze Bremswege. Oldtimer hingegen verlangen mehr Muskelkraft und Feingefühl. Vor allem Trommelbremsen verzögern nicht so spurtreu wie modernere Scheibenbremsen. Wer sich wieder an die direkte Bremswirkung gewöhnen möchte, sollte im Rahmen einer Testfahrt auf Nebenstraßen mit vorsichtig durchgeführten Bremsmanövern das Gefühl für die Verzögerungen des Klassikers schärfen. Oldtimerfahrer halten meistens ohnehin mehr Abstand zum vorausfahrenden Wagen.

2. Lenkung: Mehr Kraft, mehr Kontrolle

Ohne Servolenkung erfordert das Rangieren deutlich mehr Kraft. Besonders bei langsamen Fahrten oder Einparkmanövern ist ein fester Griff gefragt. Außerdem reagieren ältere Lenkungen oft anders als moderne Systeme – mit mehr Spiel oder direkterer Rückmeldung. Wer geübt ist beim Fahren der alten Automobile, gewöhnt sich rasch wieder an das etwas andere Lenkgefühl.

3. Blinker & Fensterheber: Alles per Hand

Elektrische Fensterheber und selbstzurückstellende Blinker? Fehlanzeige! Bei vielen Klassikern werden Fenster per Kurbel geöffnet und Blinker manuell zurückgestellt. Besonders bei lauten Motoren kann das Blinkergeräusch überhört werden. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu irritieren, weil der vergessene Blinker ein Abbiegen oder Überholen signalisiert, obwohl der Fahrer dies gar nicht im Sinn hat.

4. Gangwechsel mit Fingerspitzengefühl

Vor allem ältere Klassiker haben ein unsynchronisiertes Getriebe – da hilft nur Zwischengas beim Herunterschalten. Auch bei in die Jahre gekommenen Schaltboxen gleicht die Synchronisierung unterschiedliche Drehzahlen von Motor und Gangwellen mitunter nicht mehr optimal aus. Und überhaupt: Wenn der Gasstoß zwischen den Gangwechseln bei nicht getretener Kupplung sitzt, ist das Fahrverhalten ruhiger. Viele Fahrer freuen sich zudem darüber, dass sie auch hier gefordert werden. Fahren mit Automatikgetriebe kann schließlich jeder.

5. Technikcheck vor der ersten Fahrt

Vor der ersten Ausfahrt verdient der Oldtimer eine gründliche Inspektion: Ist die Batterie voll geladen, sind die Pole sauber? Öl, Kühlwasser und Bremsflüssigkeit sind zu kontrollieren. Die Bremsflüssigkeit sollte spätestens alle drei Jahre gewechselt werden. Stimmen Profil und Luftdruck bei den Reifen? Scheinwerfer, Blinker und Bremslichter lassen sich leicht checken.

6. Hauptuntersuchung im Blick behalten

Ein kurzer Blick auf das hintere Nummernschild oder in die Fahrzeugpapiere zeigt, wann die nächste Hauptuntersuchung fällig ist. Die führen das flächendeckende Netzwerk der GTÜ-Prüfstellen gern durch. Sollten weitere Themen rund um den Oldtimer zu klären sein, helfen die spezialisierten GTÜ-Classic-Partner weiter. So kommt es durchaus vor, dass ein Motor mit anderer Spezifikation als beim ursprüngliche Werksaggregat eingebaut werden soll. Sei es nach einem Motorschaden, wenn ein Serientriebwerk nicht mehr aufgetrieben werden kann, oder weil eine Leistungssteigerung das Ziel ist. Tipp: Vor dem Umbau bei einem GTÜ-Classic-Partner nachfragen. Sie wissen zum Beispiel, ob die Zuteilung des H-Kennzeichens durch den Komponententausch gefährdet ist. Passende Prüfstellen gibt’s unter www.gtue-classic.de.

7. Fahrspaß pur – mit Sicherheit

Mit der richtigen Vorbereitung wird jede Oldtimerfahrt zum Vergnügen. Hier ist der Fahrer gefragt. Und der kann locker lächeln, wenn Fahrer moderner Autos von ihrem Ärger mit Softwareupdates oder digitalen Diebstahlsicherungen berichten. In dieser Hinsicht sind Klassiker auf jedem Fall im Vorteil: Schlüssel ins Schloss – und los geht’s!